Johanna Rädecke

Redakteurin

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Reisefreiheit – Am 1. Mai startet das 49-Euro-Ticket 

28. Januar 2023

Bund und Länder haben sich auf ein Monatsticket für 49 Euro für den öffentlichen Nahverkehr geeinigt. Es soll der dauerhafte Nachfolger des 9-Euro-Tickets werden. 

© Sylt Marketing

Das 49-Euro-Monatsticket für den öffentlichen Nahverkehr soll zum 1. Mai eingeführt werden. „Das, was viele sich wünschen, wird zum 1. Mai Realität“, sagte der Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz, NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer, nach einer Sitzung einer Bund-Länder-Arbeitsgruppe. Dem Vorhaben muss noch die EU-Kommission zustimmen. 

Verkaufsstart des bundesweiten Tickets für Busse und Bahnen im Regionalverkehr soll demnach der 3. April werden. Es seien in diesen Fragen nicht nur Fortschritte erzielt, „sondern über die wirklich wichtigen Punkte eine endgültige Verständigung erreicht“ worden, sagte Krischer. 

Der Minister hatte sich einen früheren Start des Angebots gewünscht – am besten zum 1. April. Das dürfte aber aufgrund der Dauer des Gesetzgebungsverfahrens und der EU-Genehmigungsfrage nicht klappen. 

Im vergangenen Sommer hatten Millionen Fahrgäste während einer dreimonatigen Rabattaktion das 9-Euro-Ticket genutzt. Der Fahrschein für 49 Euro pro Monat ist nun als dauerhafter Nachfolger bundesweit für Busse und Bahnen im Nah- und Regionalverkehr geplant.

Keine Einigung über digitale Verfügbarkeit des Tickets 

Eine Einigung erzielten Bund und Länder laut Krischer auch über das sogenannte Jobticket. Arbeitgeber sollen demnach die Möglichkeit bekommen, das Ticket mit einem fünfprozentigen Abschlag zu kaufen. Voraussetzung ist, dass sie es mit einem Abschlag von mindestens 25 Prozent an ihre Beschäftigten weiterreichen. Uneinig waren sich Bund und Länder über die Frage, wie digital das Ticket anfangs gestaltet wird. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) strebt ein ausschließlich digitales Ticket an. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) hat zuletzt zumindest übergangsweise die Möglichkeit für Verkehrsverbünde gefordert, ein Papierticket ausstellen zu können. Nicht alle Verbünde verfügen demnach über die Möglichkeit, ein digitales Ticket anzubieten. 

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) befürwortete einen Rabatt für die Arbeitgeber. Das Jobticket gehört nach Angaben von VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff im ÖPNV zu den am meisten verkauften Tickets. Mehrere Millionen Abonnentinnen und Abonnenten nähmen daran teil. Es gebe noch großes Potenzial, dafür Fahrgäste beziehungsweise Arbeitgeber zu gewinnen. Alles, was das Deutschlandticket als Jobticket attraktiver mache, helfe.