Johanna Rädecke

Redakteurin

Zum Portrait

Nordische Filmtage

Dokumentarfilme wecken Heißhunger
3. November 2020

Es ist wieder soweit: Die Nordischen Filmtage Lübeck stehen vor der Tür. Mit einem vielfältigen Programm aus rund 160 Filmen aus den nordischen und baltischen Staaten sowie aus Norddeutschland (Schleswig-Holstein und Hamburg) findet die 62. Ausgabe der Nordischen Filmtage Lübeck (04.-08.11.2020) erstmalig rein online auf einer Streamingplattform statt – auch Lübeck vermeldet zu hohe Coronazahlen für die Veranstaltungsreihe. Immerhin: In diesem Jahr lässt sich das Filmprogramm auch deutschlandweit genießen. Das Publikum erwartet dennoch ein buntes und vielfältiges Filmprogramm aus den nordischen und baltischen Ländern sowie aus Norddeutschland, denn 140 von insgesamt 160 Filmen der diesjährigen Festivalausgabe werden via Stream angeboten. Das Streaming-Programm wird begleitet von einem „Virtuellen Festival“ mit Videobotschaften, Interviews, Filmgesprächen und vielem mehr.

Franklin D. Roosevelt (Henry Goodman) and Henrik Kauffmann © Nimbus Film

Zum Online-Angebot gelangt man direkt über  nordische-filmtage.culturebase.org – oder man nutzt die Programmübersicht auf der Festival Homepage, geht auf einen Film und klickt dort auf den Eintrag, der zur Streaming-Plattform weiterleitet. Bevor das Filmvergnügen starten kann, muss man sich dort zunächst ein Konto mit einer Emailadresse und einem Passwort einrichten. Stream-Tickets sind zum Preis von 7 € (regulär) pro Filmausleihe erhältlich. Das FAQ zum neuen Online-Angebot finden Sie hier.


Virtuelles Festival

Auch wenn die Filmvorführungen dieses Jahr nur online stattfinden können, muss man auf das Festivalfeeling nicht ganz verzichten. Auf  www.nordische-filmtage.de wird es ein „Virtuelles Festival“ geben: Mit zahlreichen Videos und Hintergrundberichten sowie Fotos. In dem Format „Director’s Voice“ werden Video-Botschaften von Filmemacher:innen gezeigt, die ihre aktuellen Werke virtuell vorstellen. Zu sehen gibt es auf der virtuellen Seite und dem Youtube Kanal auch die  Eröffnungsveranstaltungund die Preisverleihung, die beide vorab ohne Publikum aufgezeichnet werden, unter Einhaltung aller geltenden Hygienevorschriften und Abstandsregeln. Die Eröffnung kann man am 04.11.2020 ab 19:00 Uhr und die Preisverleihung am 07.11.20 um 20:00 Uhr online mitverfolgen. Die Zugänge werden rechtzeitig auf der Festival Homepage frei geschaltet.

Film: Lobstersoup ©Nordische Filmtage

Das Dokumentarfilmprogramm

Das Dokumentarfilmprogramm der 62. Nordischen Filmtage Lübeck gewährt faszinierende Einblicke in die unterschiedlichsten Lebensrealitäten interessanter und spannender Persönlichkeiten und hält insgesamt 16 Deutschlandpremieren, eine Europapremiere sowie sieben Internationale Premieren bereit. „Das Schöne am Dokumentarfilmprogramm ist, dass es uns zeigt, dass es neben Corona noch andere Probleme auf der Welt gibt – und dass Menschen sie angehen. Das Programm dokumentiert die verschlungenen Wege zum Glück und die überraschenden Erkenntnisse, die dabei gewonnen werden. Und es unterstreicht die wichtige Rolle, die unterschiedliche Künstlerpersönlichkeiten für die Gesellschaft spielen“, bilanziert die Künstlerische Leiterin Linde Fröhlich.

13 der insgesamt 26 Dokumentarfilme im diesjährigen Programm gehen ins Rennen um den Dokumentarfilmpreis des DGB Bezirk Nord (seit 2019 dotiert mit 5.000 Euro). Gefördert werden soll mit diesem Preis „die Arbeit von Regisseurinnen und Regisseuren, die sich innovativ mit Veränderungen in unserer Gesellschaft auseinandersetzen und sich sozialpolitisch besonders engagieren“.

Nordische Esskultur empfielt natürlich insbesondere die kulinarischen Reisen der Dokumentarfilme:

Auf eine kulinarische Reise durch Island geht es mit „Reiches Land – Tradition und Geschichte des Essens in Island“ (IS 2019) von Ásdís Thoroddsen, die mit „Ingalo im grünen Meer“ und „Wetterwechsel“ (beide Retrospektive) zwei weitere Filme zum diesjährigen Festivalprogramm beisteuert. Bei Hummersuppe und Kaffee wird sich schließlich in einem isländischen Hafenbistro in „Lobster Soup“ (ES/IS/LT 2020, Regie: Pepe Andreu und Rafael Molés) über die Kuriositäten und Probleme der Welt ausgetauscht. Eine wahre Schule für das Leben ist „Die Hausfrauenschule“ (IS 2020, Regie: Stefanía Thors). Hier lernt man nicht nur, wie man kocht und konserviert, sondern auch Nachhaltigkeit spielt eine wichtige Rolle.25 der 26 Filme des Dokumentarfilmprogramms können online gestreamt werden. Der Vorverkauf für das Streaming-Angebot beginnt am 2. November um 13 Uhr auf der neu eingerichteten Streamingplattform nordische-filmtage.culturebase.org. Alle Filme werden zum Festivalstart ab 4. November bis zum 8. November 2020 freigeschaltet. Jeder Film kann innerhalb von 24 Stunden ab Betätigung des Play-Buttons angesehen werden. 

Programm und Vorverkauf

Das gesamte Programm der 62. Nordischen Filmtage Lübeck ist unter www.nordische-filmtage.de zu finden.  Ab Vorverkaufsstart (1.11.2020) können die Streamtickets über die Streaming-Seite, nordische-filmtage.culturebase.orgerworben werden. Ab Festivalstart 4.11.2020 sind die Filme dann online abrufbar. Über die coronabedingten Abänderungen des Programms sollte sich unbedingt regelmäßig auf der Website informiert werden.