Johanna Rädecke

Redakteurin

Zum Portrait

Niedersachsen geht online

Virtuelle Angebote statt Ausflüge
30. April 2020

Auch in Niedersachsen stehen Tourismus, Gastronomie und Hotellerie zurzeit still. Doch das bedeutet nicht, dass man nichts erleben kann.  Ob Malwettbewerb, Onlineserie oder „Der Harz für Zuhause“ – Langeweile muss nicht aufkommen.

Das Erholungsgebiet Thuelsfelder Talsperre ist virtuell erlebbar. © Eckhart Albrecht/ Cloppenburg

Mit Tusche und Pinsel gegen den Corona-Blues

Mit einem neuen Malwettbewerb will der Verbund Oldenburger Münsterland Kindern die Langeweile in der Zeit der Coronakrise vertreiben. „Wenn sie schon nur eingeschränkt raus dürfen, möchten sie sich vielleicht an die schönsten Stellen in unserer Region träumen“, sagt Tourismusreferent Johannes Knuck. Und genau darum geht es: Kinder und Jugendliche im Alter von bis zu 15 Jahren sind aufgefordert, ihr Lieblingsmotiv aus dem Oldenburger Münsterland zu malen oder zu zeichnen. „Dabei ist es uns vollkommen egal, ob es sich um die Tretboottour auf dem Dümmer See, den Tier- und Freizeitpark Thüle oder das leckere Schokoeis in der Stadt handelt“, betont Knuck und setzt ganz auf die Kreativität des Nachwuchses.

Die Bilder nimmt der Verbund sowohl über seine Postadresse (Verbund Oldenburger Münsterland, Oldenburger Str. 246, 49377 Vechta) als auch eingescannt als E-Mail entgegen (tourismus@oldenburger-muensterland.de). Alle Einsendungen müssen neben Name und Adresse des Teilnehmers auch einen Hinweis darauf enthalten, was das Bild zeigt. Einsendeschluss ist der 3. Mai.

Bei der Ermittlung der Gewinner geht es ganz demokratisch zu. Der Verbund lädt eine Vorauswahl von zehn bis 15 Bildern auf seine Facebook-Seite hoch und lädt dazu ein, die Bilder zu liken. Diejenigen, die am 10. Mai um 23:59 Uhr die meisten Stimmen haben, gewinnen jeweils einen der fünf Preise für die Zeit nach Corona aus den Erholungsgebieten im Oldenburger Münsterland. Zu den Preisen gehören zum Beispiel eine Kinderführung für 15 Personen mit dem Namen „Spürnasenkids“ (Nordkreis Vechta), eine Familien- bzw. Kinderführung mit dem Motto „Rätselhaft und geheimnisvoll“ für 25 Personen (Erholungsgebiet Thülsfelder Talsperre) oder eine Draisinenfahrt für die ganze Familie durch das Hasetal.


Aktion des Tierpark Thüle: „Werde Tierpate“

Der Tierpark Thüle in Friesoythe bietet Interessierten die Möglichkeit, Pate eines Tieres aus dem Tierpark zu werden. Damit hat man die Möglichkeit, den Tierpark in dieser schwierigen Zeit zu unterstützen und gleichzeitig davon zu profitieren – denn alle Tierpaten werden in diesem Jahr zu einem „Tierpatenschaftstreffen“ mit exklusiven Einblicken in den Tierpark eingeladen. Weitere Informationen über das Treffen werden noch bekannt gegeben. Darüber hinaus erhält jeder Pate eine Urkunde über die Tierpatenschaft. Mehr Infos gibt es unter: www.tier-freizeitpark.de

Des Weiteren stellt der Tierpark Thüle auf seiner Facebook-Seite Neuigkeiten aus seiner Tierwelt vor und hat die Videoreihe „Wer sind die Gesichter hinter dem Tier- und Freizeitpark?“ ins Leben gerufen.

©TMN/ Alexander Kaßner

Der Harz für zu Hause

Weltweit und damit auch im Harz steht derzeit nicht nur der Tourismus still. Beherbergungsbetriebe, Restaurants, Freizeiteinrichtungen und Museen sind geschlossen. Was macht der Harzer Tourismusverband in diesen Zeiten?

Bereits vor einigen Wochen hat der HTV seine Kampagne „Der Harz für zu Hause“ gestartet. Zum einen werden die Harz-Fans über die Social-Media-Kanäle mit Harzthemen „bei Laune gehalten“. Ein Malwettbewerb, Sagen und Geschichten, Rezepte oder Tipps zu im Harz gedrehten Filmen sollen in Zeiten, in denen das Reisen nicht möglich ist, das Harzfeeling nach Hause bringen. „Der Harz für zu Hause“ möchte aber auch einheimische Unternehmen und Lieferanten unterstützen, die die Menschen derzeit im Geschäft oder durch Abhol- oder Lieferservice versorgen. Unter www.harzinfo.de/coronavirus/der-harz-fuer-zu-hause-harzer-unternehmen-unterstuetzen.html findet sich eine Zusammenstellung der gesammelten Daten. Orte wie Osterode oder Wernigerode haben auf lokaler Ebene ähnliche Initiativen gestartet.

Auch die Marketingarbeit des HTV wird nicht vernachlässigt. Das Team arbeitet aktuell unter Hochdruck an der Erstellung der neuen Datenbankstruktur und der damit verbundenen neuen Webseite. Darüber hinaus werden die Förderprojekte 2020 für die zeitnahe Umsetzung konzipiert. Seit der vergangenen Woche bereitet der Verband zudem eine Online-Kampagne zum „Wiedereinstieg“ vor. „Wir hoffen sehr, dass wir bald wieder touristische Leistungen anbieten können und möchten mit einer gezielten Kampagne auf den Harz aufmerksam machen und zahlreiche Gäste für die Region wiedergewinnen bzw. neu begeistern,“ sagt Carola Schmidt. Die Kampagne soll zunächst im Onlinesegment starten, da man hier sehr schnell und unter Berücksichtigung der aktuellen Lage agieren kann.

„Social Distancing wird sicher länger ein Thema bleiben. Im Gegensatz zu Großstädten können wir hier im Harz – soweit Gäste und Einheimische die entsprechenden Vorgaben berücksichtigen – Abstandsregelungen einhalten und die Gefahr einer Ansteckung minimieren. Natürlich hängt das alles von den Entwicklungen der nächsten Wochen ab. Wir hoffen inständig, dass wir bald wieder Gäste in der Region begrüßen dürfen und das Tourismusjahr 2020 nicht ganz verloren ist“, erklärt Schmidt.

© Lüneburger Heide GmbH

Die spannenden Erlebnisse von Fred dem Kutschpferd

In der neuen sieben-teiligen Webserie: „Vier Hufe für ein Heidelujah“ der Lüneburger Heide GmbH dreht sich alles um das sympathische Kutschpferd Fred und seine spannenden Erlebnisse in einem traditionellen Heide-Kutschbetrieb. Mit von der Partie sind Pferdekollegin Maja, Mischlingshund Motte sowie seine beste Freundin und Chefin Britta. Gefördert wurde das Projekt vom Land Niedersachsen, Filmstart war am 5. April. 

„Moin, ich bin Fred“ – so werden jeden Sonntag sieben Wochen lang kleine und große Zuschauer von dem charmanten Heide-Kutschpferd Fred begrüßt. In jeder der rund fünf minütigen Folgen tauchen sie ein in die Welt eines traditionellen Heide-Kutschbetriebs und erleben den Alltag durch die Augen des lustigen Vierbeiners. Der ist abwechslungsreich und reicht von Kutschfahrten mit Gästen durch die fast unberührte autofreie Heidelandschaft, über individuelle Wellnessprogramme mit seiner Körpertherapeutin bis hin zum Mittagsschlaf auf der Koppel. Auf unterhaltsame Weise erklärt Fred, was es mit der außergewöhnlichen Kulturlandschaft auf sich hat, weshalb die typischen Heidschnucken dort als tierische Landschaftspfleger eingesetzt werden und wo das „Matterhorn der Heide“ zu finden ist.

„Kutschfahrten treffen den Nerv der Zeit, deshalb entwickeln wir derzeit neue
Thementouren, die von Achtsamkeitstrainings bis hin zu Fotoexkursionen reichen“, sagt Babette Suhr, Leiterin Kommunikation der Lüneburger Heide GmbH und Initiatorin des Filmprojektes. „Unsere Gäste suchen neben dem intensiven Naturerlebnis, vor allem die Entschleunigung vom Alltag“. Der Film wurde im Kinoformat gedreht und aus Mitteln des Landes Niedersachsen gefördert. Jeden Sonntag um 9 Uhr wird eine neue der insgesamt sieben Folgen auf www.lueneburger-heide.de/18316 freigeschaltet.

©Ostfriesland Tourismus GmbH

Teezeremonie und Ostfriesen-Musik

„Oostfreesland för dien Stuuv – 12 Tipps, um Ostfriesland zu sich nach Hause zu holen“ lautet eine neue Kampagne der Ostfriesland Tourismus GmbH (OTG). Die OTG reagiert damit auf die geänderten Anforderungen an das Marketing während der Coronakrise. Statt der Bewerbung von konkreten Angeboten und Reisen nach Ostfriesland wird derzeit auf gezielte Aktionen und Inhalte gesetzt, mit denen Gäste die Region auch von Zuhause aus erleben können. Zu den Tipps und Empfehlungen der OTG gehören beispielsweise eine Anleitung für eine private Teezeremonie, die Game-App Watten Games, verschiedene Bastelbögen mit typischen Tieren des Wattenmeeres, Rezepte zum Nachkochen am heimischen Herd, eine Ostfriesland-Playlist sowie eine Mediathek mit TV-Beiträgen über Geschichten und Persönlichkeiten aus Ostfriesland. Bei den Gästen stoßen die Aktivitäten auf große Resonanz. Beispielsweise wurden die Bastelbögen allein im März fast 4.000-mal von den Webseiten der OTG heruntergeladen.

„Solange unsere Gäste nicht persönlich zu uns kommen können, kommt Ostfriesland eben in die heimischen Wohnzimmer. Ziel ist es, in Kontakt mit unseren Gästen zu bleiben und Inspirationen für die Zeit nach der Coronakrise zu geben. Ostfriesland bietet mit wunderschönen, kuriosen und humorvollen Geschichten und Inhalten tolle Voraussetzungen, um unseren Gästen in diesen Tagen ein bisschen Ablenkung zu verschaffen,“ erklärt Imke Wemken, Geschäftsführerin der OTG.