Eine der ungewöhnlichsten Rettungsaktionen für ein Gebäude in Dänemark ist geglückt: Am 22. Oktober wurde der Leuchtturm Rubjerg Kunde Fyr, Wahrzeichen der Region Nordjütland mit jährlich rund 250.000 Besuchern, im Laufe von insgesamt sechs Stunden auf Rollen und Schienen rund siebzig Meter weit ins Landesinnere verschoben. Der technisch anspruchsvolle Umzug bewahrte das historische Leuchtfeuer aus dem Jahr 1900 vor dem seit langem drohenden Sturz von der rund 60 Meter hohen Dünenkante. Ab dem 16. November soll Rubjerg Knude Fyr nach Verankerung des Fundaments und einem komplett neuen Anstrich wieder für Gäste zugänglich sein.
Wanderleuchtturm
Als Leuchtturm hat Rubjerg Knude Fyr schon lange keine Funktion mehr. Das Leuchtfeuer, das bis zu 42 Kilometer weit in der Nordsee zu erkennen war, erlosch am 1. August 1968 für immer. Heute ist Rubjerg Knude Fyr jedoch eine der meistbesuchten Attraktionen an der Nordseeküste Jütlands. Um den 23 Meter hohen Rubjerg Knude Fyr als Attraktion zu erhalten, genehmigte die dänische Regierung 2018 rund fünf Millionen DKK (rund 670.000 Euro) für die Rettung. 2019 wurde der Umzug dann offiziell genehmigt. Für den Umzug verantwortlich war der lokale Maurermeister Kjeld Pedersen aus Lønstrup, der Rubjerg Knude Fyr im Auftrag der Hjørring Kommune versetzte. Übrigens: Der Leuchtturm wiegt 700 Tonnen. Als der „Wanderturm“ nach einigen Stunden am Ziel war, brandete Beifall auf. Die einmalige Aktion wurde von tausenden Schaulustigen verfolgt.