Johanna Rädecke

Redakteurin

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Kunstvolles im Norden

Flexibilität ist gefragt
8. Juni 2020

Der Norden ist die Heimat vieler Kunstschaffender. Klar, inspirieren doch die mal ruhe, mal sanftmütig anmutenden Landschaften, atemberaubende Sonnenuntergänge und beruhigendes Wellenrauschen, zum Pinsel oder Meißel zu greifen. In diesem Jahr ist, wie in allen Lebensbereichen, auch die Kunst vor Herausforderungen gestellt: Kunstschaffende leiden unter wegfallende Einnahmen in Zeiten des Lockdowns, Ausstellungen und Vernissagen mussten ins Virtuelle verlegt werden. Doch die Museen passen sich an – so auch der Museumsberg Flensburg. Und was ist eigentlich mit der beliebten alljährlichen NordArt?

FLENSBURG. KAUFT. KUNST. 

Kunstinteressierte haben die Möglichkeit, die Werke von Kunstschaffenden aus Flensburg und Umgebung nicht nur zu bewundern, sondern auch direkt zu kaufen. Dies macht der Museumsberg Flensburg möglich.

In einer Slide-Show auf der Webseite museumsberg@flensburg.de wird die Kunst von etwa 45 Künstlerinnen und Künstlern präsentiert, alle Einnahmen aus dem Verkauf kommen ungemindert und direkt den Kunstschaffenden zugute. Bereits jetzt zeigt die große Nachfrage das Interesse der Bürger und Bürgerinnen an aktueller Kunst und bekräftigt die Verbundenheit mit der Flensburger Kunstszene. Als Einrichtung der Stadt Flensburg ist der Museumsberg mit den Kunstschaffenden, die während der Corona-Krise durch die Absage so vieler Ausstellungen und Veranstaltungen unter Verdienstausfällen leiden, solidarisch. Der Eintritt in die Ausstellung im Heinrich-Sauermann-Haus ist daher frei. Dort können Besucher*innen vom 10. Juni bis zum 12. Juli 2020 alle Werke, auch die bereits verkauften, im Original erleben. Auf eine feierliche Ausstellungseröffnung und eine Pressekonferenz muss aus Gründen des Infektionsschutzes leider verzichtet werden. Dörte Ahrens, die Kuratorin der Ausstellung steht gerne für Rückfragen zur Verfügung: 0461/85 2081. Die Liste der teilnehmenden Künstler*innen ist auf der Homepage veröffentlicht.

Museumsberg Flensburg
Museumsberg 1
24937 Flensburg

www.museumsberg-flensburg.de/ausstellungen/flensburg-kauft-kunst

NordArt in der Carlshütte, Halle VI © DENG Guoyuan (China): „Noah’s Garden II“ 

…und die NordArt?

Die seit 1999 in den Sommermonaten stattfindende NordArt gehört zu den größten Ausstellungen zeitgenössischer Kunst in Europa. Die NordArt ist eine jurierte Ausstellung, die als Gesamtkunstwerk jährlich neu konzipiert wird. Sie findet vor der Kulisse der Carlshütte statt.

Der Norden mag manchem rau vorkommen, aber er hat Charme. Kaum ein Ausstellungsort bringt diese einmalige Atmosphäre so auf den Punkt wie die ehemalige Eisengießerei der Carlshütte, dem ersten Industrieunternehmen der Herzogtümer Schleswig und Holstein. 1827 gegründet und 1997 stillgelegt, ist die in Büdelsdorf angesiedelte Carlshütte nicht nur ein beeindruckendes Industriedenkmal, sondern bietet mit ihren gewaltigen Hallenschiffen, der restaurierten ACO Wagenremise und dem großzügigen Parkgelände ein ungewöhnliches Ambiente für Kulturveranstaltungen aller Art.

Doch in diesem Jahr bleibt es still im Skulpturenpark. Wer jedoch die Gelegenheit nutzen möchte, die NordArt vom heimischen Sofa aus kennenzulernen, oder in Erinnerung der letzten Jahren schwelgen möchte, dem sei der Youtube-Film der NordArt ans Herz gelegt. Jörg Plickat nimmt die Zuschauer mit durch einen menschenleeren Skulpturenpark und erinnert sich an Installationen, Skulpturen und Werke der letzten Jahre:

Ein filmischer Rückblick, um die Wartezeit zu versüßen: Die NordArt macht gezwungener Maßen Pause.

Kunstwerk Carlshütte
Am Ahlmannkai
24782 Büdelsdorf
Deutschland

www.nordart.de