Jens Mecklenburg

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Kochbuch – Wilde Küche

So gut schmeckt „Unkraut“
30. August 2018

Was gibt den Speisen ihren besonderen Geschmack? Macht Gerichte bekömmlicher und dient der Gesundheit? Richtig, Küchenkräuter. Sie bringen Pfiff, Genuss und Lebensfreude in unsere Küche, besonders wenn sie wild daherkommen. Die meisten im Handel angebotenen Kräuter taugen in der Regel höchstens zur kurzfristigen Begrünung der Küche. Im Essen haben sie eigentlich nichts verloren. Selten frisch, meistens überdüngt in Nährstofflösungen aufgezogen, sind sie geschmacklich flau und ihren Preis nicht wert. Dabei können Kräuter jedes Essen verzaubern. Egal, was Sie zubereiten, alles schmeckt mit frischen Kräutern gleich zwei Klassen besser. Küchenkräuter bringen aber nicht nur Pfiff in unsere Kochtöpfe, sondern beleben auch Geist und Körper. Das wussten die alten Kräuterweiber, die mit ihren Mixturen Husten, Schnupfen und andere Wehwehchen austrieben. Nehmen wir zum Beispiel nur das alte, ehemalig wilde Basilikum. Die Blätter helfen äußerlich angewendet bei Insektenstichen, Akne, Schlangenbissen – in unseren Breiten eine eher seltene Gefahr – oder Ringelflechten. So zumindest nach italienischen Kräuterkundigen. Die ätherischen Öle in den Blättern sollen auch die Gallenfunktion befördern und appetitanregend, verdauungsfördernd, krampflösend und beruhigend wirken. Selbstverständlich kann man aus dem Kraut auch einfach nur ein wohlschmeckendes Pesto herstellen.

Kräuterkundige Frauen

Die alten kräuterkundigen Frauen – ob aus Italien oder Norddeutschland – haben natürlich Wildkräuter gesammelt. Kräuter, über die wir heutzutage achtlos treten, sie als „Unkraut“ bekämpfen oder sie bei Spaziergängen in Park und „freier Natur“ schlicht übersehen, da wir sie nicht mehr kennen. Dabei sind gerade sie besonders spannend für die Küche, was auch die Hamburger Biologinnen Katharina Henne und Lore Otto mit ihren Kräuterbüchern WILDE KÜCHE beweisen. Was von dem, was im Garten wild wächst, kann ich essen? Was aus den Gärten, Parks, wilden Ecken und vom Ufer der Gewässer der Stadt? Katharina Henne und Lore Otto kochen seit Jahren mit dem, was vor ihrer Hamburger Tür wächst – Großstadtküche einmal anders. Sie bieten Pflanzenkunde, Rezepte und Tipps und Tricks: Wann kann man pflücken und ernten? Wie soll man sich ausrüsten? Was soll man auf keinen Fall essen? Was ist giftig? Henne und Otto kochen gern gemeinsam, ihre WILDE KÜCHE-Kochseminare sind in der Hansestadt bekannt und beliebt. Für ihr Buch haben sie ihre einfache wie spannende Rezepte zusammengetragen – Smoothies, Limonaden, Snacks für den Kindergeburtstag, das Picknick und den Kaffeeklatsch: Oporto, Giersch-Limonade, Kornelkirschen-Mus, Hopfensprossen süßsauer und ein Herbstchutney mit Vogelbeeren. Vogelbeeren? Ja, die kann und darf man essen! Interviews mit Sterneköchen, einer Heilpraktikerin und einem Botaniker geben weitere interessante Einblicke in die Welt der Wildkräuter. Katharina Henne und Lore Otto öffnen uns charmant und wissend die Tür für spannende Entdeckungen in der Küche und auf dem Teller – von Bärlauch über Giersch und Gundermann bis Waldmeister. So schmeckt die Natur im Norden.

Buchcover: Wilde Küche

Erkennungshefte für Frühling & Herbst

Ihr Buch WILDE KÜCHE haben die beiden Biologinnen um zwei Erkennungshefte ergänzt: Was wächst denn da & wie kann man es erkennen? Ein Kräuter-Heft für das Frühjahr und ein Früchte-Heft für den Herbst. Praktisch im kleinen Format zum Mitnehmen in die Gärten, Parks und Knicks. Versehen mit zarten Zeichnungen von Maria Weninger.

Katharina Henne & Lore Otto:
WILDE KÜCHE.
Was wächst denn da & kann man das essen? Mit Rezepten. 128 Seiten, 16 Euro

WILDE KÜCHE.
Was wächst denn da & wie kann man es erkennen? Herbst-Heft Früchte & Frühlings-Heft Kräuter Je 64 Seiten, je 8 Euro

Erschienen im KJM Buchverlag Hamburg » Zur Auswahl «