Gut Osterholz liegt nur ein knappes Stündchen entfernt von Hamburg. Aber hier, kurz vor Itzehoe, fühlt man sich richtig wie auf dem Land. Man durchquert ein adrettes Dorf, biegt ab von der Straße und trifft auf eine großzügige Hofanlage. Doch hier wird nicht mehr Ackerbau und Viehzucht betrieben, denn im ehemaligen Kuhhaus wurde gerade ein elegantes Hotel mit 80 Zimmern und Maisonette-Suiten eröffnet, mit Restaurant „Johann“, Tagungsräumen und einem Spa von 2000 Quadratmetern. Moritz Graf zu Rantzau, dessen Familie seit dem 15. Jahrhundert hier ansässig ist, führt das Anwesen ins Heute. Seit 2017 wurde hier gebaut, 2019 sollte Eröffnung sein. Die Entdeckung einer illegalen Müllkippe und der Ausfall eines Generalunternehmers verzögerten sie. Jetzt wartet noch der Wellnessbereich mit großem Pool vor bodentiefen Fenstern auf die Fertigstellung, voraussichtlich im Februar 2022. Doch Hotel und Restaurant empfangen schon Gäste.
Intim und weitläufig
Die Halle ist beeindruckende acht Meter hoch, der wappengeschmückte Kamin aus alten Backsteinen gemauert, die Atmosphäre trotz der Weitläufigkeit angenehm intim durch bequeme Sofas und sandfarbene Bodenplatten. Kein falscher Landhausstil, sondern urbane Eleganz in ländlicher Umgebung. Das setzt sich fort im Restaurant mit viel Eichenholz und ledernen Bezügen. Auffällig immer wieder der Blick aus bodentiefen Fenstern in Zimmern, Konferenz- und Behandlungsräumen auf Wiesen, Hecken, 27-Loch-Golfplatz und den Breitenburger Kanal direkt hinterm Haus. Die Nähe von Dorf oder Stadt mag man kaum glauben. Die Zimmerpreise beginnen bei 140 Euro mit Frühstück. Das Restaurant unter der Leitung von Frank Kriewen bietet Bodenständiges mit Produkten von regionalen Bauern, Jägern und Fischern. Es gibt mittags Krabbenbrot und Roastbeef kalt, aber auch Ceasar Salad und einen fabelhaften Clubsandwich nach allen Regeln der Kunst. Abends kommt u.a. ein Carpaccio vom Husumer Rind, Zander und auch ein Entenmenu für Zwei dazu. Manche Gäste entdecken bekannte Gesichter: Sven Sausmikat ist geschäftsführender Gesellschafter, aber auch der Gastgeber, der die Augen überall hat. Viele Jahre hat er das Töpferhaus am Bistensee, später den Alten Meierhof in Glücksburg geführt. Die Umwandlung von Osterholz vom landwirtschaftlichen Betrieb zum Luxushotel begleitete er von Anfang an. Kriewen leitete die Küche im Harburger Privathotel Lindtner, dessen Eigentümer auch mal das Töpferhaus besaßen. Einem genussvollen Aufenthalt mit Golf auf dem angeschlossenen Platz, mit feinem Essen und Trinken und wohliger Entspannung steht nichts im Wege. Und das so stadtnah.
