Jens Mecklenburg

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Großbritannien lädt zum Essen ein

Der Gast zahlt die Hälfte, der Staat den Rest
7. August 2020

Eat out to help out” – unter diesem Motto steht ein Konjunkturpaket in Großbritannien mit dem Restaurants und Pubs nach dem Lockdown gestärkt werden sollen. Gäste können in ganz Großbritannien im August zum halben Preis essen gehen. Die andere Hälfte zahlt der Staat.

Das Programm soll die Menschen dazu ermutigen, wieder Restaurants, Cafés und Pubs zu besuchen, die von der Abriegelung schwer getroffen wurden. Mehr als 72.000 Unternehmen aus dem Gastgewerbe haben sich bereits angemeldet.

Rund 80 Prozent alle Gaststätten und Pubs stellten im April ihre Geschäftstätigkeit ein und 1,4 Millionen Beschäftigte wurden nach Angaben der Regierung beurlaubt – die höchste Zahl aller Geschäftsfelder. Das wichtigste Ziel des Programms sei laut Regierung „zum Schutz der Arbeitsplätze von 1,8 Millionen Köchen, Kellnern und Gastronomen beizutragen, indem wir die Nachfrage ankurbeln und die Kunden durch die Tür bringen“, sagte der britische Schatzkanzler Rishi Sunak gegenüber der BBC. „Die Branche ist ein wichtiger Bestandteil unserer Wirtschaft und sie wurde vom Coronavirus schwer getroffen.“

„Wir müssen kreativ sein, um Kunden zurück in die Restaurants, Cafés und Pubs zu bekommen und die 1,8 Millionen Menschen, die in ihnen arbeiten, zu schützen“, erklärte der britische Finanzminister Rishi Sunak bei der Ankündigung der Konjunkturmaßnahme.

Für die Nutzung des Angebots sind keine Gutscheine erforderlich, denn die teilnehmenden Restaurants stellen 50 Prozent der Rechnung direkt dem Staat in Rechnung. Es gibt keine Mindestausgaben, doch pro Person gilt eine Obergrenze von zehn Pfund (11,09 Euro). Das Angebot steht nur von Montag bis Mittwoch zur Verfügung. Gerichte zum Mitnehmen und alkoholische Getränke sind von der Aktion ausgeschlossen. Die Gastronomie profitiert von „Eat out to help out“ doppelt. Denn wie in Deutschland hatte man auch n Großbritannien bereits die Mehrwertsteuer gesenkt – dort von 20 auf 5 Prozent.

 „Das ist eine kreative Idee, die Nachfrage in der Gastronomie zu beleben. Der Umsatz wird zeitgleich zur am 15. Juli erfolgten Mehrwertsteuersenkung in UK angekurbelt – keine schlechte Kombi“, sagt Ingrid Hartges, Hauptgeschäftsführerin Deutscher Hotel- und Gaststättenverband, dem Stern. Allerdings bleibe abzuwarten, ob daraus auch nachhaltige Effekte generiert werden könnten.