Johanna Rädecke

Redakteurin

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Geräucherte Köstlichkeiten

Onlineverkostung Räucherfisch der Nordbauern
28. August 2020

Frische und hochwertige Lebensmittel aus der Region sind ja mehr denn je im Trend. Auch und gerade in Corona-Zeiten. Je globalisierter die Welt, desto größer die Sehnsucht nach Heimat, auch auf dem Teller. Insbesondere direkt vermarktende Betriebe mit ihrem individuellen Sortiment genießen ein hohes Vertrauen beim Verbraucher. Den, den man kennt, vertraut man. Nur sind die Handelsstrukturen meist auf die ganz Großen ausgelegt, die kleinen Betriebe bleiben oft auf der Strecke. Auch befördern die veränderten Lebensbedingungen der Menschen meist eher die Groß- als die Kleinbetriebe. 

Die Nordbauern haben, unterstützt vom Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung, eine Initiative gestartet, um heimische Produkte digital vorzustellen. Nachdem im Juni mit Landwirtschaftsminister Albrecht eine Verkostung zum Thema Käse stattfand, wurde im August Räucherfisch aus schleswig-holsteinischen Binnenseen und Fischzuchtteichen getestet.

©Ingo Wandmacher

Der Fischfang gehört zu den ersten Tätigkeiten des Menschen. Kein Wunder, dass der Fischfang hier im Norden zu den frühesten Wirtschaftsformen gehörte. Auch die Teich- und Seenfischerei hat in Schleswig-Holstein eine uralte Tradition: Seit dem 13. Jahrhundert waren Fischer in Zünften organisiert.  An den Binnengewässern hatten häufig die Müller das Fischereirecht – so erklärt sich auch der Fischklassiker: Forelle Müllerin Art.  

Die Testerinnen und Tester Annemarie Rohde, Botschafterin für heimische Podukte, Jochen Strehler, Spitzenkoch aus Kiel, sowie Detlef Jens, Journalist, Autor und Herausgeber, probierten am Abend des 18. Augusts 4 verschiedene geräucherte Süßwasserfische. Der Karpfen und Saibling entstammen der Fischzucht Knutzen, die Bachforelle und Maräne lieferte die Fischzucht Reese. Ursula Knutzen und Gunnar Reese nahmen ebenfalls an der Online-Verkostung teil und standen den TesterInnen sowie Moderator Jens Mecklenburg für Fragen bereit.

Die Karpfen- und Fischzucht der Familie Knutzen liegt am Rande des Naturparks Aukrug. Die ersten Teiche entstanden hier schon um 1885. Der 80 Hektar große Traditionsbetrieb ist nicht nur ein guter Ort, um frischen Fisch zu kaufen, sondern auch ein schönes Ausflugsziel für Naturliebhaber. Sie legen auf langsames (gesundes) Wachstum Wert. Mit nur wenig Beifütterung wächst bei ihnen in einem intakten Ökosystem ein besonderer Qualitätskarpfen heran. Die Vermarktung erfolgt direkt an den Verbraucher – frischer geht es nicht. Besonders beliebt ist bei Ursula und Jürgen Knutzen der Holsteiner Karpfen – er gehört zu den Spiegelkarpfen. Der seit dem Mittelalter in der Region verwurzelte Spiegelkarpfen trägt sogar das EU-Logo „Geschützte geographische Angabe (g.g.A.). So kann der Karpfenfan sicher sein, dass der Holsteiner Karpfen auch aus einem schleswig-holsteinischen Gewässer kommt.

© Fischzucht Knutzen

Die Testerinnen und Tester waren angetan von den zugesandten Räucherfischen. Detlef Jens sagte: „Der Karpfen ist schön kräftig und salzig. Bei Karpfen hat man manchmal die Befürchtung, dass er zu fade gerät – das ist hier definitiv nicht der Fall.“ Jochen Strehler ergänzt: „Politisch müssten wir wegen seiner Nachhaltigkeit immer Karpfen essen.“ Er sei außerdem angenehm überrascht: Der Geschmack werde von keinen Gräten gestört. Annemarie Rohde schwärmt vom Saibling: „Er ist sehr saftig und cremig.“

Ursula Knutzen erzählt: Für sie gehöre auch die Arbeit gegen Karpfen-Vorurteile dazu. „Man hört immer wieder, der Karpfen sei modrig, schlammig und eine ungeliebte Kindheitserinnerung. Doch wir bringen immer mehr junge Menschen an den Karpfen und bieten Karpfen-Kochkurse an.“


Als nächstes werden Bachforelle und Maräne getestet. 

Fischwirtschaftsmeister Gunnar Reese führt die Fischzucht Reese mit Hauptsitz in Sarlhusen und die Fischerei in Bellin direkt am Selenter See. Er züchtet, fischt, räuchert und vermarktet Süßwasserfische von Aal bis Zander in insgesamt 140 Teichen in Schleswig-Holstein. Für den Selenter See hat er die Fischereirechte. Er ist ein Nordbauer, für den Tradition und Moderne zusammengehören.

Über seine Bachforelle sagt Jochen Strehler: „Sie ist ganz anders als die vorherigen Fische, was absolut nichts Negatives ist. Ganz rein im Geschmack, etwas magerer und fester als der Saibling und Karpfen. Fein im Geschmack und damit auch für morgens toll geeignet.“

Die Maräne stößt bei den Testerinnen und Testern ebenfalls auf Begeisterung: „Ein ganz eigener Geschmack mit einer, wie ich finde, perfekten Konsistenz. Und auch die Haut lässt sich gut lösen. Einfach toll“, so Detlef Jens.

©Fischerei Reese

Gunnar Reese erzählt: „Jedes Produkt steht für sich. Die Bachforelle und Edelmaräne sind keine alltäglichen Produkte. Die Maräne ist aus Ostholstein bekannt, kann eigentlich nicht das ganze Jahr über gefangen werden und wird 40 bis 50 Jahre alt. Seit einigen Jahren züchten wir sie in unseren Teichen, um sie dem Verbraucher das ganze Jahr über verfügbar machen zu können.“

Am 03. September 2020 findet die nächste Onlineverkostung zum Thema Schinken statt. Interessierte können das Probierpaket wieder unter info@nordbauern.de für 15 Euro bestellen. 


Wie kann man live dabei sein?

Jeder der Lust auf leckere Spezialitäten aus Schleswig-Holstein hat, kann dabei sein. Einfach im Internet auf die Startseite der Nordbauern gehen und von dort auf die Verkostungsseite und sich anmelden oder eine Mail schicken. Den Link, mit dem sich die Besucherinnen und Besucher live in die Onlineverkostung einwählen können, wird rechtzeitig verschickt.


Infos und Anmeldung unter:

info@nordbauern.de

www.nordbauern.de

Sendung verpasst? Hier gibt es den Stream der Räucherfischverkostung.

Zu den Nordbauern

 

Am 03. September 2020 findet die nächste Onlineverkostung zum Thema Schinken statt. Interessierte können das Probierpaket wieder unter info@nordbauern.de für 15 Euro bestellen. 

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