Nach langer Zeit des Wartens geht für die Surfer-Zwillinge Jürgen und Manfred Charchulla endlich ein Traum in Erfüllung: Am Donnerstag, den 15. Juni eröffnen die Brüder um 15 Uhr im Haus des Gastes am Südstrand in Burgtiefe auf Fehmarn ihr langersehntes Surfmuseum. Auf 300 Quadratmetern findet ein Teil der insgesamt 1.800 Exponate aus dem Wassersport seinen Platz. Bis einschließlich Sonntag hat das Museum von 15 bis 18 Uhr geöffnet. Zukünftige Öffnungszeiten werden über die Facebookseite des Surfmuseums bekannt gegeben. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.
In bester Lage, im Haus des Gastes am Südstrand in Burgtiefe, findet auf 300 Quadratmetern rund ein Fünftel der insgesamt 1.800 Exponate aus dem Wassersport seinen Platz. „Mit dem Surfmuseum erfüllen wir uns einen Traum, auf den wir schon lange hinarbeiten. Schließlich sind wir seit über 30 Jahren bemüht, auf Fehmarn ein passendes Gelände zu finden und freuen uns daher sehr, nun bis Herbst den Ostflügel im Haus des Gastes nutzen zu dürfen“, so Jürgen Charchulla. Ziel sei es, Räumlichkeiten zu finden, sodass sich das Surfmuseum als Ganzjahres-Ausstellung präsentieren könne.
Surfen mit Herzblut und Leidenschaft
Kein Wunder, dass bei so viel Herzblut und Leidenschaft für das Surfen und das einhergehende Museum, die beiden 84-jährigen Surfpioniere die Exponate höchstpersönlich in den Ausstellungsräumen platziert haben. „Per Gabelstapler und Leiter haben wir die Exponate vom Speicher aus der Scheune der Familie Muhl in Strukkamp geholt und selbst zum Südstrand gefahren. Dabei war der Transport des 8er Windsurf-Boards, mit dem wir 2010 vom Grünen Brink nach Dänemark und zurück gesurft sind, die größte Herausforderung“, erzählt Manfred Charchulla. Seit der Schlüsselübergabe Anfang April haben die Zwillingsbrüder sowie die beiden Vorstandsmitglieder des Surfvereins Maria Raab und Sascha Sanner bereits etliche Stunden im Haus des Gastes verbracht, um die Ausstellung vorzubereiten, zu verfeinern und zu perfektionieren.
Die Sammlung der Surftwins verfügt über 1.800 Ausstellungsstücke
Die vielen unterschiedlichen Ausstellungsstücke präsentieren die Entwicklung der wind- und wetterabhängigen Wassersportart sowie die Geschichte der Surftwins auf interessante und anschauliche Art. „Im Laufe unseres langen Surferlebens haben sich natürlich unzählige Objekte aus dem Wassersport angesammelt: von Mastfüßen, über Segellatten bis hin zu unterschiedlichsten Finnen und selbstverständlich Boards und Segeln. Unsere Sammlung verfügt laut Inventurliste über insgesamt 1.800 Exponate“, so Jürgen Charchulla.
Exponate, die Geschichte erzählen
Zu den Ausstellungsstücken zählt auch das Windsurf-Tandem mit dem die Zwillinge den Skagerrak, die 122 Kilometer lange Strecke zwischen Hanstholm an der Nordspitze Jütlands und Mandal in Südnorwegen, in 14 Stunden überquert haben, auf dem übrigens jeder seinen festen Platz hat. „Fahren die beiden zu zweit auf einem Board oder auch bei der Überfahrt der Beltquerung mit dem Fehmarn-Achter, fährt Manfred immer vorne und Jürgen immer hinten“, weiß Maria Raab, die Lebensgefährtin von Jürgen Charchulla.
Auch das allererste Windsurfbrett inklusive Segel mit Holzmast und Holzgabelbaum steht derzeit zum Begutachten im Haus des Gastes. Das Surfmaterial mit dem blauen Segel aus dem Jahr 1972 ist die erste Surf-Ausstattung von Manfred Charchulla gewesen. Das Material von Jürgen Charchulla, mit gelbem Segel, steht im Deutschen Schifffahrtsmuseum in Bremerhaven.
Auch ein Flügelrigg von 1980 wird präsentiert. „Damals hat sich noch niemand dafür interessiert, dabei ist es der Vorreiter von dem heutigen Wing gewesen. Mit dem Flügelrigg konnte man bis zu 30 Meter weit fliegen, wenn man den Dreh raushatte. Allerdings hat das Erlernen bis zu einem Jahr gedauert“, so Maria Raab.
Haus des Gastes als Ausstellungsräumlichkeiten
„Wir freuen uns, auch in diesem Jahr wieder das Haus des Gastes als Ausstellungsraum zur Verfügung stellen zu können. Die Arne-Jacobsen-Ausstellung im vergangenen Jahr hat gezeigt, dass die Räumlichkeiten sich perfekt dafür eignen und sowohl Gäste als auch Einheimische anlocken“, so Tourismusdirektor Oliver Behncke. Der Eintritt in das Surfmuseum ist für Besucherinnen und Besucher kostenlos, die Initiatoren bitten jedoch um eine Spende. Neben den Ausstellungsstücken aus der Zeitgeschichte des Surfsports soll es auch Vorträge und musikalische Untermalung im Karibik-Stil geben. Bis einschließlich Sonntag hat das Museum von 15 bis 18 Uhr geöffnet. Zukünftige Öffnungszeiten werden über die Facebookseite des Surfmuseums bekannt gegeben.
Die Charchulla-Zwillinge
Jürgen und Manfred Charchulla surften 1975 als Erste auf einem Surfbrett durch den Ärmelkanal, einer der meist befahrensten Wasserstraßen Europas. Heute betreibt Manfred Charchulla eine Surfschule in Burgtiefe am Binnensee. Jürgen Charchulla unterrichtet an seiner Surfschule am Campingplatz Strukkamphuk diverse Wassersportarten. Erleben kann man die beiden bei ihren Vorträgen über ihre Surf-Abenteuer im Veranstaltungsraum des Tourismus-Service Fehmarn sowie bei den musikalischen Abenden in der Surfschule in Burgtiefe.