Johanna Rädecke

Redakteurin

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Deutscher Kochbuchpreis

Die besten deutschen Kochbücher
10. Dezember 2020

Auch die kochunwilligsten Deutschen müssen mittlerweile aufgrund des Lockdowns wohl zugeben: Ab und an muss vernünftig und frisch Essen gezaubert werden. Zum Glück wird mit diesem Vorhaben niemand alleine gelassen, haben es sich doch sowohl SterneköchInnen, als auch begabte Hobbyköchinnen und Köche zur Aufgabe gemacht, ihre Leidenschaft und besten Rezepte in die heimischen Küchen zu bringen.

Dies funktioniert nach wie vor am besten mit Hilfe von Kochbüchern. Das Kochbuchportal Kaisergranat.com wirft jährlich den Blick in zahlreiche Kochbücher und stellt diese in im deutschen Kochbuchpreis vor. Im Corona-Jahr 2020 wurden von der 18-köpfigen mehr als 400 Bücher gesichtet und bewertet. Nordische Esskultur stellt die Besten der jeweiligen Kategorien vor.


Zwei große Kochbuch-Trends

Zwei Trends haben sich dieses Jahr bei den Kochbüchern besonders abgezeichnet: „Die Auswahl an hervorragenden vegetarischen Kochbüchern ist erneut groß. Und auch das Brot backen, das bereits vor der Corona-Pandemie schon immer beliebter wurde, hat sich in einer Vielzahl guter Brotbackbücher niedergeschlagen“, sagt Benjamin Cordes, Journalist und Geschäftsführer von Kaisergranat.com. Zu den Preisträgern gehören mehrere bekannte Sterneköchinnen und -köche. „Besondere Aufmerksamkeit verdienen aus unserer Sicht aber auch die Autor*innen, die einer breiten Öffentlichkeit eher unbekannt sind, die aber mit viel Leidenschaft und Kreativität erstklassige Kochbücher geschrieben haben.“


Die wichtigsten PreisträgerInnen in der Übersicht

Haya Molcho, die international bekannte Gastronomin („NENI“), hat mit ihrer kulinarischen Hommage an ihre Walheimat Wien die Kategorie „internationale Küche“ gewonnen und bei der orientalischen Küche Platz 2 erreicht. Ihr Kochbuch vermählt auf einzigartige Weise die österreichische Küche mit der orientalischen.

So kocht Tim Raue ©ASA Selection

Sternekoch Tim Raue hat mit seinen „Rezepten aus der Brasserie“ die Rubrik „mediterrane Küche“ gewonnen. Darin zeigt er die besten französischen Klassiker und eigene Interpretationen.

Ein besonderes Kunststück ist „Brotpapst“ Lutz Geißler gelungen. Er hat mit seinen Büchern „Krume und Kruste“ und „Almbackbuch“ die Rubrik „Brot“ dominiert und die Gold- und Silbermedaille gewonnen.

Das teuerste und größte ausgezeichnete Kochbuch ist „Cook the Mountain“ des 3-Sterne-Kochs Norbert Niederkofler aus Südtirol. Es hat 560 Seiten und ist so groß wie eine Gehwegplatte. Preis: 98 Euro. Gewonnen hat es in der Rubrik „Alpen“.

Die Rubrik „Wild“ ist fest in der Hand der Familie Fuchs vom Romantik Hotel Spielweg im Schwarzwald: Viktoria Fuchs hat mit „Fuchsteufelswild“ Platz 1 erreicht, ihr Vater mit „Best of Wild“ den zweiten Platz.

Auch dem Döner wurde eine große Ehre zuteil. Das beste Kochbuch aus der Rubrik „Fleisch“ heißt selbstironisch „Einmal mit alles“ und zeigt mit reicher Bebilderung die spannende Geschichte des Drehspießes, erklärt was einen perfekten Döner ausmacht und lädt zum Nachmachen mit kreativen Rezepten ein.

Alle Preisträger können jetzt auf www.deutscher-kochbuchpreis.de eingesehen werden.

Alle Preisträger in der Übersicht:

Alpen-Küche

–  Cook the Mountain (Niederkofler, Südwest Verlag)
–  Salzkammergut (Nagl/Seiser, Brandstätter Verlag)
–  Kräuterreich (Winkler, Matthaes Verlag)  

Anfänger

–  Kochs einfach (Klipp, EMF Verlag)
–  Das Glück der einfachen Küche (Frommelt/Härtig, AT Verlag)
–  Einfach Heimatküche (EMF Verlag)  

Asien

–  Asien vegetarisch (Sodha, Dorling Kindersley)
–  Kochen wie in Japan (Iriyama, GU)
–  Fire Islands (Ford, Knesebeck)  

Backen

–  Opera (Grolet, Knesebeck)
–  Modern Baking (Barcomi, Dorling Kindersley)
–  Bake America great again (Christian Verlag)  

Brot

–  Krume und Kruste (Geißler, Becker Joest Volk Verlag)
–  Almbackbuch (Geißler, Verlag Eugen Ulmer)
–  Der Brotdoc (Hollensteiner, Christian Verlag)  

Deutschland

–  Echt schwäbisch (Tress, Christian Verlag)
–  BEEF! Heimat (Tre Torri Verlag)
–  Ein Tag ohne Kartoffelsalat (Meuth/Neuner-Duttenhofer, Becker Joest Volk Verlag)  

Fisch

–  Uri Buri (Jeremias, GU)
–  180° 20 min (seltmann+söhne)  

Getränke

–  Gong Fu Cha (Lange et al., AT Verlag)
–  Gin (Jauch, AT Verlag)
–  Classic Cocktails (Schofield, Hallwag)  

Internationale Küche

–  Wien (Molcho, Brandstätter Verlag)
–  Mexico (Kosikowski/Riffelmacher, Brandstätter Verlag)
–  Eating with Africa (Schiffer, Dorling Kindersley)  

Italien

–  all´orto (del Principe, AT Verlag)
–  Pasta tradizionale (Bennison, EMF Verlag)
–  Echt Poletto (Poletto, GU)  

Mediterrane Küche

–  Tim Raue (Raue, Callwey Verlag)
–  Tante Poppis Küche (Bousdoukou, Dumont Buchverlag)
–  Mallorca (Fabian, Dorling Kindersley)  

Nachschlagewerke (Ohne Rangfolge)

–  Aroma Essenziell (Vierich/Vilgis, Stiftung Warentest)
–  Die Trüffel (Volbracht, Tre Torri)
–  Fermentieren (Preißler, de Vries, Teubner)
–  Perfektion Pasta (Furlanello/Vilgis, Stiftung Warentest)
–  Safran (Durrer, AT Verlag)
–  Sous-vide (Wagner, Teubner)  

Orient

–  Wien (Molcho, Brandstätter)
–  Palästina (Tamimi, Dorling Kindersley)
–  Pardiz (Darling-Gansser, Knesebeck)  

Sterneküche

–  Die Weltköche zu Gast im Ikarus (Pantauro)
–  Eine Freundschaft – 100 Rezepte (Lafer/Witzigmann, GU)
–  Sterneküche kann jeder (Faust, GU)  

Vegan&Vegetarisch

–  Tanja vegetarisch (Grandits, AT Verlag)
–  all´orto (del Principe, AT Verlag)
–  Immer wieder vegan (Seiser, Brandstätter Verlag)  

Wein

–  Einfach Wein (Sohm, Prestel)
–  Der große Weinatlas (Johnson, Hallwag)
–  Naturwein (Legeron, AT Verlag)  

Wild

–  Fuchsteufelswild (Fuchs, Südwest Verlag)
–  Wild (Fuchs, Tre Torri Verlag)
–  Grimms Wildkochbuch (Grimm, Verlag Eugen Ulmer)