Jens Mecklenburg

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Berlin am Meer: Fischer & Lustig

Regionale Fischküche im Nikolaiviertel
28. Oktober 2022

In Berlin erobern Jäger auch Meere und Seen. Das erfolgreiche Jäger & Lustig hat ein zweites Restaurant unter dem Namen Fischer & Lustig eröffnet, in der sich um die geschmacksreiche Unterwasserwelt gekümmert wird. Verbindend ist bei beiden Restaurants die Liebe zur Heimatküche und das Konzept, alte Rezepte zu entstauben, um sie mit regionalen Produkten modern zu interpretieren.

© Fischer & Lustig

Maritimer Ableger des Friedrichshainer Restaurants Jäger & Lustig

Inhaber Alexander Freund konnte für das Fischer & Lustig gleich zwei erfahrene Küchenchefs gewinnen. Erik Arndt hat sich in seiner beeindruckenden Laufbahn nicht nur mit Fischen aller Art auseinandergesetzt, er hat sich in der Hansestadt Hamburg, bekanntlich das Tor zum Weltmeer, die Sporen im berühmten Fischereihafen Restaurant und dem ehemaligen Landhaus Dill verdient. Der Mann kann und versteht Fisch. Außerdem war er in Frankreich in Hotel-Restaurants wie der Auberge Bretone. Doch auch Berlin ist ihm nicht neu, nach Stationen im Hotel Adlon und der Fischküche ist er nun am richtigen Herd angekommen. Auch Marc Burow ist in der Hauptstadt kein Unbekannter. Für die Borchardt Gruppe kümmerte er sich vom Haupthaus Borchardt’s über das Café am Neuen See, dem Pan Asia Restaurant bis zum Gast Art Catering um alle kulinarischen Belange, während er zuvor als Chef de Cuisine in den hauptstädtischen Restaurants La Mamma und Adnan arbeitete. Auch die Kremmener Seelodge leitete er für Optimahl Catering als Küchenchef. Mit Erik Arndt teilt er die hohen Ansprüche an erstklassige Produkte und Themen wie Nachhaltigkeit.

Aus Ost- und Nordsee und Brandenburger Seen

Den Fisch beziehen die beiden Küchenchefs von den Müritzfischern und der Fischzucht Geisel – Regionalität in Sachen Fisch ist hier natürlich etwas weiter gefasst. „Berlin liegt leider nicht wirklich am Meer“, sagt schmunzelnd Erik

Arndt, „aber wir versuchen trotzdem, möglichst kurze Wege zu nutzen und uns aus der Vielfalt der Nord- und Ostsee zu bedienen.“

© Fischer & Lustig

Dazu gibt es Süßwasserfische aus Brandenburg. Auch bei den Rezepten öffnet man sich in Richtung Norden und bietet neben Kutterscholle und Pannfisch, auch Feuer-Lachsfilet und Labskaus. „Wir bringen natürlich auch Fisch vom Feld auf den Tisch“, ergänzt Marc Burow, „das sind vegetarische Spezialitäten wie Bio-Eier in Senfsauce oder Erbsen-Bouletten mit grüner Garnele.“ Als Gruß aus dem „Mutterhaus“ – dem Jäger & Lustig – serviert das neue Restaurant Kalbschnitzel und gebratene Blutwurst in bester Qualität. Außerdem finden Wild und Fisch hier als „Geschmack der Heimat“ zusammen. Abgerundet wird die Karte mit Fischerstullen und Nachfisch – süßen Klassikern wie „Kalter Hund“ und „Arme Ritter“. Hier wird ein feines Fine-Fish Dining geboten, ohne abgehoben zu sein. Eine moderne zeitgemäße Regionalküche die Freude bereitet.

Norddeutscher Service

Empfangen werden die Gäste von Restaurantleiterin Katharina Fischer, die den Job ganz gewiss nicht (allein) wegen ihres Nachnamens bekommen hat. Das gebürtige Nordlicht aus Elmshorn versteht es, jedem Tisch die volle Aufmerksamkeit zu schenken und bestens in Sachen Speis und Trank zu beraten. Bevor sie ihrer Leidenschaft für die Gastronomie nachgab, studierte die 30-jährige Bildungswissenschaften und Erwachsenenpädagogik – der Schlüssel zu ihrer Gelassenheit. Die Feinheiten des Gastgeberinnentums lernte sie im Gießener Goldenen Hirschen.

Blau wie das Meer

Das neue Lokal – im historisch anmutenden Nikolaiviertel – wurde auf die maritimen Ansprüche des neuen Teams maßgeschneidert. Dominant ist im Fischer & Lustig Royal-Blau, das als Wandfarbe den Ton angibt und gemeinsam mit den Steinwänden und viel Holz stilprägend ist. Dazu bringen Skulpturen, Tapeten, Fotografien von Seemännern und Bullaugen als Spiegel ein besonderes Flair in den großzügigen Raum. Es gibt zahlreiche Hochtische, aber auch klassische Esstische, die zum Schnack einladen. Gepolstert wird auf hohen Bänken und niedrigen Stühlen grundsätzlich mit blauem Samt.

© Fischer & Lustig

Wer die Nähe zu Fischers Bar sucht, und in geselliger Runde mit bis zu 16 Personen die Beine noch ein paar Zentimeter mehr über dem Meeresspiegel baumeln lassen möchte, wird am Captains Table platziert. Ein weiterer Hochtisch ist der Kitchens Table. Wie der Name schon verrät, steht dieser direkt an der offen gestalteten „Kombüse“ – die Front mit Fischerkarten verkleidet. Von hieraus hat man den freien Blick auf Fischers Smutjes und die Zubereitung der Schuppentiere.

„Uns war es wichtig, den Raum gemütlich zu gestalten“, erklärt Alexander Freund das seetaugliche Konzept, „trotz maritimer Klarheit soll alles warm und einladend wirken. Mit dem neuen Fischer & Lustig möchten wir dem

Nikolaiviertel ein neues Gesicht geben, weg vom touristischen Image.“ Verspielte Details finden sich auch in den Waschräumen: der glänzende Boden wirkt, als sei gerade Wasser auf Deck gespült worden, die Hände wäscht man sich über einem Bottich und der Wasserhahn ähnelt einem Kreuzpoller.

Seit Ende September können nun Berlinerinnen und Berliner und Gäste der Hauptstadt mittags und abends die bunte Vielfalt heimischer Fischspezialitäten genießen. Im Sommer finden sich unter den Linden 120 Plätze auf der großen Terrasse des Lokals. Im Innenbereich des Restaurants stehen 110 Plätze für gesellige Runden, kleine Gruppen und intime Dates zur Verfügung. Das Restaurant ist unbedingt eine maritime Bereicherung für Berlin. Hier werden sich auch Gäste von Ostsee- und Nordsee heimisch fühlen.

FISCHER & LUSTIG
Poststraße 26 • Nikolaiviertel
10178 Berlin-Mitte
info@fischerundlustig.de
https://fischerundlustig.de/

Geöffnet ist von Mittwoch bis Sonntag von 11:30 bis 0:00 Uhr, ab November auch am Dienstag. Reservierungen telefonisch unter 030 – 568 299 90 oder per E-Mail.

© Fischer & Lustig