Das Watt vor Keitum auf Sylt liegt in sprödem Grau, in kühlem Blau und was für ein schöner Kontrast – nicht nur farblich – sind die gelben Blüten der Forsythien. Zum Beispiel am Spazierweg, gleich am Ufer. Das schmucke Keitum mit seinen prächtigen Kapitänshäusern ist gerade im Frühjahr ein echter Hingucker, schöne Häuser und bunte Blüten wohin man blickt: hier die Osterglocken vor dem Altfriesischen Haus oder strahlend im Gegenlicht im Garten einer historischen, weißen Villa. Gelb auch der Ginster auf den Steinwällen, die manch Grundstück im Dorf als typisches Element begrenzen, der sanfte Wind weht Blütenblätter von den Bäumen vorüber weiß und rosa. Das Schöne in Keitum ist stimmig, so wie zum Beispiel das geflochtene Körbchen mit den Stiefmütterchen vor einer Haustür. Oder die Rosen und Rhododendren vor dem alten Backstein wohlbestellter Häuser, schick und charmant, gepflegt wie die ganze Gartengesellschaft in Keitum. Und da hinten, da blühen bald die Magnolien.
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Welche Pracht, welcher Gegensatz: eben noch, dort draußen, der raue Winterwind über düsterem Meer – und hier, im Park im Schloss vor Husum, ein lila Blütenmeer. Millionen von Krokussen sprießen nach dem Winterschlaf aus dem Boden und sie schaffen einen atemberaubenden Anblick. Wann das passiert? Nun, schauen sie mal ins Internet, es gibt eine webcam. Naturphänomene halten sich selten an einen Kalender, aber im März ist die Hauptblüte üblicherweise zu erwarten. Aber wer weiß das schon so genau…? Geheimnisvoll ist auch die Geschichte: Eine Legende sagt, dass es Mönche waren, die im 15. Jahrhundert Krokusse angepflanzt haben und versuchten, aus dem Safran einen Stoff zum Färben ihrer liturgischen Gewänder zu gewinnen. Damals stand dort noch ein Kloster, wohl mit schönem Garten. Auch in der zweiten Sage sei der wertvolle Safran der Grund gewesen: Herzogin Marie Elisabeth liebte die Zuckerbäckerei, sie wollte Safran für die Zubereitung von süßem Gebäck gewinnen lassen. Mit dem kostbaren Gut indes wurde es nichts – es ist die falsche Sorte Krokus. Völlig richtig aber sind die Krokusse für dieses Fest der Farbe.
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Rund um Büsum blühen Wildblumenwiesen, Ackerrandstreifen – bunte Blumenvielfalt zu entdecken beispielsweise während einer Radtour. Selbstverständlich ist das nicht unbedingt; dieser Mut zur Wildnis – jede Blüte zählt. Ökologische Nischen gingen verloren, rund um Büsum gedeihen sie wieder. Junge Leute des Büsumer Gymnasiums Schule am Meer betreuen mit ihrer Lehrerin ein Projekt, das die Artenvielfalt fördert. Gemeinsam mit Landwirten, Gemeinden und Grundstückseigentümern wurden Flächen angelegt und Blumen ausgesät. So stehen sechs Jahre nach Projektbeginn rund 20.000 Hektar in voller Blüte, es sind auch Bienenweiden. Kornblumen, Klatschmohn und Kamille – vieles mehr – erfreuen das Auge zum Beispiel bei Warwerort, Österdeichstrich, Westerdeichstrich, Hedwigenkoog oder Neuenkirchen, Hinweistafeln erklären Bedeutung und Zusammenhänge. Eine Bitte gibt es: „Bitte pflücken Sie die Blumen nicht, sondern säen Sie lieber selbst welche.“ Denn Bienen brauchen solche Weiden, sie sammeln Honig. Das tun sie auch knapp außerhalb von Büsum: Dort zupft der Wind zarte Blüten von Kirsch-, Birn- und Apfelbäumen, in Böen sieht es auf der Streuobstwiese aus wie rosafarbenes oder weißes Konfetti. Am Rand der Fläche hat ein Imker seine Beuten, die „Bienenstöcke“, stehen, andere derweil in den gelb blühenden Rapsfeldern.
Nahe der Küste befindet sich auf der Halbinsel Eiderstedt ein Kleinod, das man hier vielleicht nicht vermutet hätte und es daher umso einladender ist: der Hochdorfer Garten in Tating. Am herrenhausähnlichen Haubarg, einem alten Sitz reicher Bauern, überrascht dieser Garten nicht nur mit exotischen Gehölzen und einer Vielfalt blühender Pflanzen – im Hochdorfer Garten stehen auch Bäume historischer, regionaler Apfelsorten: im Frühjahr ist das besonders schön, dann stehen „Dithmarscher Paradiesapfel“, „Tönninger“ und „Arlewatt“ oder der „Hattstedter Streifling“ in herrlicher Blüte. Angelegt wurde dieser Barockgarten im 18. Jahrhundert und ist heute eine Oase der Ruhe und Entspannung, er ist eine Augenweide. Romantisch ist der Wassergraben mit Brücke, das Flanieren unter der Lindenallee. Schön ist es, beim Spaziergang die blühende Magnolie zu entdecken oder die Märzenbecher. Nach dem Gang durch den Garten lädt direkt dabei das Schweizer Haus, ein hübsches, historisches Gebäude, auch klasse Kuchen und Torten werden serviert.
Dieser Garten ist ein Kunstwerk – von starker Leuchtkraft und großer Intensität. Wie die Gemälde Emil Noldes, der diesen Garten in Seebüll gemeinsam mit seiner Frau Ada in den 1930er Jahren in den Weiten der Nordfriesischen Marsch angelegt hat. Wer durch den Garten in Seebüll wandelt, tut dies im wahren Wortsinn auf den Spuren des Künstlers. Denn die Gartenwege beschreiben die Initialien des Paares und hier schuf der Maler des Expressionsimus seine intensiven, farbstarken und leuchtenden Aquarelle (mit Ölfarben arbeite Nolde meist im Atelier gleich nebenan). Es ist ein kleines Gartenparadies, ein Farbenmeer inmitten des unermesslichen Grün der Marsch, das Ada und Emil Nolde schufen. Neben Blumen pflanzte das Paar Stauden – wie zum Beispiel Türkischen Mohn oder Rittersporn – und Sträucher, sowie Obst- und Gemüsepflanzen. Die Blütensaison beginnt (üblicherweise im März) mit der leuchtend violetten Kissenprimel, bald folgen tausende roter Tulpen und im Mai zum Beispiel die für die bäuerlichen Gärten typischen Tränenden Herzen. Eine phantastische Farbenpracht entfaltet sich, und bis in den Herbst ist dieser Garten so intensiv, farbstark und leuchtend wie die Bilder des Malers Emil Nolde selbst.
Was für eine üppige Überraschung: Pellworm liegt mitten im Wattenmeer, eine herbe Schönheit diese Insel, keine Frage, und ab Juni voller Rosen; in geballter, schöner Pracht – vor dem ziegelroten Backstein oder dem strahlenden Weiß historischer Bauern- und Friesenhäuser, in privaten Gärten und am Wegesrand, der Wind zupft manch zarte Rosenblüte, auch vor dem Leuchtturm. Diese Rosenpracht – die edlen Blumen gedeihen auf dem Marschboden der Insel besonders gut – ist vielfältig, phantastisch, sie ist wunderschön. Kein Wunder, dass die Insulaner ihr ein Fest feiern. Die Rosen- und Gartentage Pellworm finden traditionell im Juni statt, Programmdetails sind in Planung, alles aktuell auf der homepage zu finden. Eine Woche lang dreht sich auf Pellworm alles um die Königin der Blumen (und nicht nur um sie allein), angedacht sind Workshops und offene Gärten, ein Markt und Leckeres rund um die Rose – in diesem Jahr soll, das war bereits zu erfahren, die Kulinarik der Rosen im Mittelpunkt stehen. Denn sie sieht nicht nur gut aus und duftet fein, grundsätzlich: Rosenblüten können Salz und Pfeffer aromatisieren, schmecken im Tee, Sirup und Likör, auf Milchreis, Eis, Kuchen oder Torte. Lassen Sie sich mal überraschen, was die Leute von Pellworm alles mit den Blüten zaubern, denn Rosen können sie auf der kleinen, feinen Insel da draußen im Wattenmeer.
www.pellworm.de/aktivitaeten/veranstaltungshighlights
Urlaubstipps:
Weitere Tipps und Ideen für unterhaltsame Urlaubserlebnisse finden sich auf der Seite www.nordseetourismus.de sowie im nordsee Urlaubsplaner, der über diese Seite kostenlos angefordert werden kann.