Elsa Holmer

Journalistin & Autorin

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Waldvieh aus den Mols-Bergen

Ökologie auf höchstem Niveau
16. November 2017

In der Mitte von Jütland befindet sich der Nationalpark Mols Bjerge, deren hügelige Landschaft sich während der Eiszeit gebildet hat. Hier entstand das Konzept ’Skovkvæg Mols’ (Waldvieh aus Mols), eine besondere Rinderrasse. Erstmals kam ich vor vier Jahren als Gast beim Schleswig-Holstein Gourmet Festival mit diesem hochwertigen Fleisch in Berührung. Der dänische Gastkoch Thorsten Schmidt bediente sich zum Hauptgang dieses speziellen Fleisches. 

972 wurde mit der Kreuzung von zwei dänischen Milchrassen mit neun europäischen Rinderrassen begonnen. Das Projekt lief so gut, dass das Ergebnis dieser Kreuzung 1979 als neue, reine Rasse anerkannt wurde. Die neue Rinderrasse ist so robust, dass sie das ganze Jahr bei jeder Witterung draußen in den Mols-Bergen leben, sich von Gräsern und Kräutern ernähren und selbstständig ihre Kälber gebären können. Auf einheitliche Färbung wurde weniger Wert bei der Kreuzung gelegt. So sieht man heute eine Fülle von verschiedenen Farben und Zeichnungen des Waldvieh Mols.

In dem Nationalpark leben 150 Muttertiere, die in fünf Familien zusammen leben. Die Kälber werden sechs Monate gestillt und werden dann von der Herde getrennt. Die drei besten Bullenkälber von jedem Familienverband werden auf verschiedene Eigenschaften getestet. Das Bullenkalb von jeder Herde mit den besten Testergebnissen, wird für die weitere Zucht in einer der anderen Herden verwendet – um Inzucht zu vermeiden. Die Bullen werden Ende Mai aus der Herde genommen und Mitte August zurückgebracht, damit die neuen Kälber zu einer bestimmten Jahreszeit auf die Welt kommen.

Skovkvæg Mols in Nationalpark Mols Bjerge © Anne Steen

Die Rinder werden nicht gefüttert, ernähren sich ausschließlich von den Gräsern und Kräutern im Nationalpark. Dies bedeutet zu 100% Bio. Die Kälber werden von den Muttertieren lange gesäugt und nicht von den Menschen gemolken. Durch den großflächigen Naturpark ’Skovkvæg Mols’ entwickelt sich der Bewegungsapparat der Rinder ganz natürlich. Das Fleisch ist reich an Ballaststoffen, zart und hat einen besonderen intensiven Geschmack aufgrund der vielen Kräuter.

Wegen der begrenzten Anzahl von Tieren im Nationalpark Mols kümmert sich ein Metzger um die stressfreie Schlachtung. Der Verkauf des Fleisches läuft über den lokalen Supermarkt „Meny“ in Rønde. Der Preis ist höher als bei traditionellem Kalbs- und Rindfleisch. Wer das zarte, aromatische Fleisch des Waldvieh Mols einmal probiert hat, bleibt dabei.

Ökologie auf höchstem Niveau, schöne, wiederstandsfähige Tiere in einzigartiger Natur, Robustheit und Schmackhaftigheit, kein stressiger Transport, stressfreie Schlachtung vor Ort – Skovkvæg Mols ist Fleischproduktion auf hohem Niveau.

Skovkvæg Mols – Rinderfilet im Ofen gebraten bei 100 Grad.
© Elsa Holmer

 

Fleisch vom Waldvieh Mols kann bei Meny, Rønde bestellt werden. Per E-Mail in Englisch an:
Direktor René Povlsen: rene.povlsen@meny.dk

Infos über den Nationalpark Mols Bjerge unter: de.nationalparkmolsbjerge.dk