Johanna Rädecke

Redakteurin

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Von Traumwesen und Grünkohl

Der November in Niedersachsen
14. Oktober 2019

Das Schmuddelwetter nimmt so langsam überhand und signalisiert den Norddeutschen, dass es Zeit wird für deftige Eintöpfe, Spaziergänge im Regenmantel und längere Nächte. In Niedersachsen begegnet man diesen Umständen mit Freude und Genuss: Sei es beim Verzehr des Oldenburger Grünkohls, der Mystischen Nacht in Hameln oder bei einem gemütlichen Spaziergang über den frisch eröffneten Baumwipfelpfad an der Lüneburger Heide. Ein Überblick.

Grünkohlessen. ©Oldenburg Tourismus und Marketing GmbH

Oldenburger Grünkohl

Am 3. November ist nicht nur verkaufsoffener Sonntag in Oldenburg, dann wird in der Kohltourhauptstadt auch die Grünkohlsaison eröffnet. Der Rathausmarkt im Herzen der Innenstadt verwandelt sich in ein Grünkohldorf mit verschiedenen Angeboten rund um das gesunde Gemüse. In der Zeit von 12 bis 18 Uhr bieten Gastronomen, Einzelhändler und weitere Institutionen Informationen und Produkte rund um das beliebte Oldenburger Wintergemüse an. In netter Atmosphäre darf dann an langen Tischen geklönt und natürlich Grünkohl in unterschiedlichen Varianten gegessen werden. Die Geschäfte öffnen an dem Tag von 13 bis 18 Uhr.

Auch wer sich nicht nur für Geschmack, sondern auch für den Hintergrund interessiert, ist hier am richtigen Ort. Vertreter vom Botanischen Garten der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg erklären, warum der grüne Kohl eigentlich so gesund ist und welche Bedeutung die Grünkohlforschung für die Medizin hat.

Der Baumwipfelpfad Heide-Himmel mit dem symbolischen Durchtrennen des Bandes ist eröffnet. © Thomas Ix

Baumwipfelpfad Heide-Himmel

Der Baumwipfelpfad Heide-Himmel am Wildpark Lüneburger Heide in Hanstedt Nindorf ist jetzt nach nur zweijähriger Planungs- und sechsmonatiger Bauzeit im Beisein des stellvertretenden niedersächsischen Ministerpräsidenten und Wirtschaftsministers Dr. Bernd Althusmann eröffnet worden. Der 700 Meter lange und barrierefreie Pfad bringt die Besucherinnen und Besucher durch alle Ebenen des Baumwachstums zum 40 Meter hohen Aussichtsturm, der bei gutem Wetter den Blick bis nach Hamburg ermöglicht. Außerdem ist ein Eingangsgebäude mit Kassenbereich, Restaurant und Souvenirshop entstanden. 

Althusmann bezeichnete den Eröffnungstag als „wunderbaren Tag für Niedersachsen“, der Baumwipfelpfad ergänze das perfekte Angebot von Wildpark und Schäferdorf, werde zusätzliche Gäste in die Region locken und somit die für das Land so wichtige Tourismusbranche stärken. „Gerade in Zeiten des Klimawandels hoffe ich, dass viele Menschen den Baumwipfelpfad besuchen werden, dem Himmel und der Natur ein Stück näher kommen, inne halten und nachdenken, was ihnen persönlich wichtig ist“, so Althusmann weiter.

„Eine intakte Natur ist Motor für den Tourismus. Die Menschen wollen saubere Luft atmen, Ruhe spüren und die Natur erleben. Der Baumwipfelpfad ist eine perfekte Kombination aus Abenteuer und Naturerlebnis“, so Rainer Rempe, Landrat des Landkreises Harburg. Er leiste einen wichtigen Beitrag zur Umweltbildung und zur Bewahrung des Kulturerbes der Lüneburger Heide.

26. Oktober bis 17. November: 13. Kulinarischer Herbst

Man nehme kreative Köche und Bäcker, gemütliche Atmosphäre, originelle Geschichten und eine außergewöhnliche Ausstellung, mische alles gut miteinander und garniere die Mélange mit Liebe und Leidenschaft: Fertig ist der kulinarische Herbst auf Borkum. Die Küchenchefs und Bäckermeister der Insel haben sich unter dem Motto „Eine Portion Liebe“ mächtig ins Zeug gelegtund verzaubern Feinschmecker mit raffinierten Gerichten, regionaler Küche, saisonale Delikatessen, liebevoll und frisch zubereiteten einfachen Mahlzeiten bis hin zu ausgefallenen Menüs.
Auf dem Programm stehen außerdem eine original ostfriesische Teezeremonie, lustige Anekdoten vom Inselschäfer, eine Lesung in der Arche Bücherei und eine Veranstaltung an Bord des Feuerschiffs.

Die Prospekte mit sämtlichen Angeboten und einem Lageplan der Örtlichkeiten sind vor Ort in der Touristeninformation sowie bei den teilnehmenden Betrieben, aber auch im Internet unter www.borkum.de und auf facebook unter www.facebook.com/BorkumsKulinarischerHerbst erhältlich.

© Museum Vechta/ W. Siemer

Mittelalterkurse im Museum Vechta

An den beiden ersten Wochenenden im November bietet das Museum Vechta insgesamt 16 verschiedene „Mittelalterkurse“ an. Unter der Leitung erfahrener Dozent*innen können die Teilnehmenden mittelalterliche Kleidung, Kettenpanzer, Helm oder Schild selbst herstellen oder auch Alltagsfertigkeiten wie Backen, Spinnen oder Sticken erlernen. 

Einer der Kurse befasst sich mit den Techniken des Schwertkampfes gemäß den Regeln der „Historischen Deutschen Fechtschule“, ein anderer mit dem Bau einer Holzbogen-Armbrust aus dem 11. Jahrhundert. Wer sich lieber ein wenig bewegen möchte, erfährt in dem Kurs „Tänze aus Mittelalter und Renaissance“, wie die einfachen Leute, aber auch die Adligen an den Höfen Westeuropas ihre Runden gedreht haben. In Kleingruppen können Mittelalterfans unter anderem einen Korb flechten, einen Kerzenhalter schmieden, Wolle mit einer Handspindel spinnen, ein Hemd oder Wams mit Nadel und Faden nähen oder auch passende Muster sticken.

Die Idee zu den Kursen entstand bei den „Burgmannen-Tagen“. Diese in Norddeutschland größte nichtkommerzielle Mittelalterveranstaltung lockt jedes Jahr Ende September Tausende von Besuchern in den Zitadellenpark von Vechta. Dabei legt das Museum Vechta als Veranstalter großen Wert auf ein möglichst authentisches Mittelalterfest. Dies gilt insbesondere für die Akteure und Aussteller. Voraussetzung für eine Teilnahme sind nicht nur klar definierte Regeln für das Kampfgeschehen, sondern auch ein historisches Outfit, möglichst handgenäht und aus Wolle oder Leinen. 

Die Kurse beginnen am Freitagabend und enden am Sonntagnachmittag. Sie kosten zwischen 120 und 280 Euro inklusive Verpflegung und einem einfachen Nachtlager im Museum. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Über Einzelheiten zu diesen und anderen Angeboten in der Region informiert der Verbund Oldenburger Münsterland (04441/95650, www.oldenburger-muensterland.de).

Während der Mystischen Nacht wandeln Walk-Acts auf dem Weihnachtsmarkt in Hameln umher ©Hameln Marketing und Tourismus GmbH / Wilfried Hildebrandt

Mystische Nacht in Hameln

Am 30. November 2019 ist es wieder soweit: Traumwesen werden bei der Mystischen Nacht die Besucher verzaubern, zwischen den Buden umherwandeln und wahrscheinlich besonders die jungen Besucher in ihren Bann ziehen. Zudem ist in der Stadt und auf dem Weihnachtsmarkt Late-Night-Shopping bis 22 Uhr angesagt.

Die mystischen Wesen sind die Traumlichttänzer – ein Stelzen-Walk-Act mit Musik. Die fünf Lichtbringer mit ihren Lampionbäumen wandern umher – umgeben von sphärischen Klängen. Hoch über den Köpfen tragen sie Wunschtraumbäume, wunderschöne sich drehende Lichterbäume aus schaukelnden Lampionblumen. Sachte schaukelnd leuchten sie über den Köpfen des Publikums und lassen sich gerne weiter verschenken. Manchmal schlafen Träume darin und die entzückten Gäste werden ermuntert sich daran zu erinnern und etwas zu wünschen.

Die Kindereisbahn lädt ab 18.30 Uhr zur Kids-Disco-Party-on-Ice ein und im Anschluss heißt es Eisstockschießen bis spät in die Nacht.

Das Spektakel endet mit der großen Feuershow ab 22 Uhr. Zur späten Stunde malen die Feuerkünstler von „Hochkant“, begleitet von atmosphärischer Musik, tänzerisch akrobatisch Feuerbilder in die Luft. Jeder Feuertanz ist zu bestimmter Musik durchchoreographiert und erfährt eine eigene theatrale Umsetzung.