Anette Hollenbach

Imkerin & Autorin

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Nahaufnahme

Ein Gespräch über Bienenfotografie
14. August 2020

Das renommierte Fotografen-Ehepaar Heidi und Hans-Jürgen Koch, haben mit ihrer Kamera das Zusammenspiel tausender Honigbienen offengelegt. In atemberaubenden Nahaufnahmen nähert man sich den faszinierenden Insekten. Ein Gespräch mit dem Ehepaar anlässlich ihrer Ausstellung in Eckernförde.

Heidi & Hans-Jürgen Koch ©Volker Wenzlawski

Sie arbeiten seit über 30 Jahren gemeinsam als Fotografen. Was waren die Impulse?

Hans-Jürgen Koch: Meine Frau Heidi hat Sozialarbeit studiert, ich Biologie und war in der Verhaltensforschung tätig. 
Wir wollten raus in die Welt und beschlossen, gemeinsam in das kalte Wasser der professionellen Fotografie zu springen. Schwerpunkthemen sollten Tiere, Pflanzen, Umwelt und Reisen sein – das war zumindest der Plan. Dann rief das Magazin Stern an und der erste Auftrag führte uns in die Welt der Hausmäuse.


Welche Ihrer Fotoarbeiten haben Sie besonders geprägt?

Heidi Koch: Da wir im Laufe der Zeit rund 100 Projekte weltweit realisiert haben, ist die Frage nicht ganz einfach zu beantworten. Mir fallen da drei unserer jüngeren Projekte in den USA ein.

Im Mittleren Westen fotografierten wir unser Fotoprojekt „Buffalo Ballad“. Anhand des Bisons erzählen wir ein Stück amerikanischer Geschichte. Im arktischen Regenwald von Alaska tauchten wir in die Welt der Totempfähle und deren Bedeutung für die dort lebenden Indianerstämme  ein. Und unsere jüngste Fotoserie hat den Titel“ Biggest, Greates, Largest“. Diese Arbeit gewährte uns Einblicke in die amerikanische Psyche.


Nun zu den Honigbienen. Wo haben Sie denn ihr Bienenvolk gefunden?

HK: Vom Magazin Stern, mit dem wir seit vielen Jahren zusammenarbeiten, wurde die Frage an uns herangetragen, ob denn nicht die Honigbiene mal ein interessantes Thema wäre. Und wenn es um die Honigbiene und deren Erforschung geht, kommt man an der Bienenstation der Universität Würzburg und Prof. Dr. Jürgen Tautz nicht vorbei.

Wir waren motiviert und fanden komfortable Arbeitsbedingungen vor und nachdem wir in den Bienen-Kosmos abgetaucht sind, waren wir fasziniert und unser zunächst eher geringes Interesse hat sich wie im Fluge ins Gegenteil gekehrt.

© Heidi und Hans-Jürgen Koch

Die Welt der Bienen ist durch viele Faktoren wie Krankheiten, negative Umwelteinflüsse, Milbenbefall und vieles mehr, ernsthaft bedroht. Was können wir Menschen tun, um das Insektensterben zu entschleunigen?

HJK: Es sollte doch in unserer aller ureigenem Interesse sein, den Lebensraum dieser Tiere zu erhalten, mehr noch, zu erweitern. Er klingt trivial, aber jeder einzelne von uns kann etwas dazu beitragen, dass den Vielfliegern mehr Nahrung und Lebensraum zur Verfügung stehen. 


Eine letzte Frage noch. Seit einigen Jahren leben Sie beide in der Nähe vom Ostseebad Eckernförde. Was hat Sie nach Schleswig-Holstein geführt? 

Heidi Koch: Wir ziehen tatsächlich von Zeit zu Zeit immer mal gerne um. Vor 8 Jahren war es wieder mal soweit.  Wir benötigten damals dringend frische Luft und eine klare Sicht auf die Dinge. Das haben wir bekommen.

Über Heidi und Hans-Jürgen Koch
Das Fotografenpaar Heidi und Hans-Jürgen Koch beschäftigt sich seit rund 30 Jahren mit den unterschiedlichsten Lebensformen in der Natur. Ihre Fotoprojekte erscheinen weltweit in Zeitschriften wie GEO, Stern, National Geographic, Le Figaro Magazine, Paris Match, Mare etc. Vielfach ausgezeichnet erhielten sie 2011 den renommierten Dr.-Erich-Salomon-Preis für ihr Gesamtwerk. Sie leben seit einigen Jahren bei Eckernförde.


Ausstellung 

© Heidi und Hans-Jürgen Koch


Bienen – Die Bestäuber der Welt

Fotografien von Heidi und Hans-Jürgen Koch

Bis zum 11. Oktober im Museum Eckernförde

© Heidi und Hans-Jürgen Koch

Begleitprogramm:

Das Tier und wir!

Gespräch mit Heidi und Hans-Jürgen Koch Mittwoch, 19.08. und 09.09. um 14.30 Uhr.

 

Schwärmen erlaubt!

Die Imkerin Anette Hollenbach erzählt, wie Honig entsteht Dienstag, 06.10. um 18.00 Uhr

Jeweils begrenzte Teilnehmerzahl, Anmeldung unter Tel. 04351 / 712547 Aktuelle Öffnungszeiten unter: www.museum-eckernfoerde.de

Die Ausstellung läuft bis zum 11. Oktober 2020.

 

Museum Eckernförde

Rathausmarkt 8

24340 Eckernförde

 

 

Über die Ausstellung

 

Über Anette Hollenbach

 

Buchtipp: Makrokosmos Honigbiene