Der renommierteste Restaurantführer „Guide Michelin“ schmückt in seiner neuen Deutschland-Ausgabe 300 Restaurants mit Sternen – so viele wie nie zuvor. Auch die Spitzenküche im Norden kann leicht zulegen. Insgesamt kann man sagen, dass es bunter, abwechslungsreicher und legerer in deutschen Spitzenrestaurants zugeht.
Deutschland ist Spitze
Michael Ellis, internationaler Direktor des Restaurantführers, bescheinigte der deutschen Gourmet-Szene weiter steigende Qualität. „Deutschland ist im internationalen Vergleich zu einem Top-Standort für hochklassige Küche geworden“, sagte Ellis.
Die Spitzenküche spiegelt auch gesellschaftliche Trends wider: Vegetarische Gerichte gewinnen an Bedeutung. Erstmals gibt es zwei Restaurants mit einem Stern, die rein vegetarisch kochen: das „Cookies Cream“ in Berlin und das „Seven Swans“ in Frankfurt am Main.
An anderer Stelle spiegelt sich der gesellschaftliche Wandel leider kaum wieder. So werden nur neun der 300 ausgezeichneten Küchen von Frauen geführt, und lediglich zwei Restaurants unter weiblicher Leitung sind hinzugekommen: in Andernach und in Essen mit jeweils einem Stern.
Erstmals seit Jahrzehnten ist Harald Wohlfahrt (62) nicht im „Guide Michelin“ vertreten – er ist nicht mehr Küchenchef der „Schwarzwaldstube“ im baden-württembergischen Baiersbronn. Er hatte ein Vierteljahrhundert die höchste Auszeichnung von drei Sternen gehalten. Man kann vor ihm nur den Hut ziehen. Dutzende Sterneköche haben seine Schule durchlaufen, wurden von ihm geprägt. Das Restaurant im „Hotel Traube Tonbach“ behält aber auch unter Wohlfahrts Nachfolger Torsten Michel seine drei Sterne. Die Qualität und das Niveau sind dort unverändert sehr hoch, attestiert der „Michelin“.
Wie schaut es nun in Schleswig-Holstein und Hamburg aus? Mit insgesamt 24 besternten Restaurants steht der Norden in Sachen Spitzenküche gut da.
Bewertungen in Schleswig-Holstein
Schleswig-Holstein ist um ein Zwei-Sterne-Restaurant reicher. Das Restaurant „Courtier“ in Wangels im Kreis Ostholstein wurde ausgezeichnet. Christian Scharrer ist dort seit Juni 2016 Küchenchef. Schon im „Buddenbrooks“ in Travemünde (2009 bis 2014) hatte er sich zwei Sterne erkocht.
Insgesamt gibt es jetzt in Schleswig-Holstein drei Restaurants mit zwei Sternen und zehn mit einem Stern:
Zwei Sterne
„Courtier“, Wangels
„Meierei Dirk Luther“, Glücksburg
„Söl’ring Hof“, Sylt/Rantum
Ein Stern
„Alt Wyk“, Föhr/Wyk
„Ahlmanns“, Kiel
„Buddenbrooks“, Lübeck
„Villa Mare-Balthasar“, Lübeck
„Wullenwever”, Lübeck
„Restaurant 1797”, Panker
„DiVa”, Scharbeutz
„KAI3”, Sylt/Hörnum
„BODENDORFS”, Sylt/Tinnum
„Orangerie“, Timmendorfer Strand
Bewertungen in Hamburg
„Jellyfish“ wurde neu in den begehrten Reigen der Sternerestaurants aufgenommen. „The Table“ von Kevin Fehling bleibt mit drei Sternen der hellste Stern der Hansestadt. Insgesamt gibt es in Hamburg jetzt ein Restaurant mit drei Sternen, drei Restaurants mit zwei Sternen und sieben mit einem Stern.
Drei Sterne
„The Table Kevin Fehling“
Zwei Sterne
„Haerlin“
„Jacobs Restaurant“
„Sülberg – Seven Seas“
Ein Stern
„Jellyfish“
„Landhaus Scherrer“
„Le Canard nouveau“
„Petit Amour“
„Piment”
„SE7EN OCEANS”
„Trüffelschwein”