Johanna Rädecke

Redakteurin

Zum Portrait

Blaudruck und Burggarten

Sommertips für Niedersachsen
20. Juli 2020

Der Sommer ist da und auch der Veranstaltungskalender füllt sich allmählich wieder. Es gibt viel Neues zu entdecken in Niedersachsen. Im Harz erleben Besucher alte Baumwipfel aus einer vollkommen neuen Perspektive, in einem Burggarten schläft es sich unter dem Sternenzelt und im Gartentheater lässt sich Kultur ganz Corona-regelkonform genießen. Unsere Tipps für einen tollen Sommer in Niedersachsen.

©BaumSchwebeBahn Harz

Neue Baumschwebebahn in Bad Harzburg

Ab dem 1. August können Besucher die Wipfel aus einer vollkommen neuen Perspektive zu erleben: Vom Burgberg in Bad Harzburg geht es dann mit der neuen BaumSchwebeBahn Harz mit 12-15 km/h schwebend durch den sich verändernden Baumbestand des Burgbergs und des Kalten Tals zum hinteren Ende des Baumwipfelpfades. 

Die neue Bahn ermöglicht, in einem gemütlichen Gurt sitzend, an einem Rohrsystem – der Flyline – ein Flugerlebnis über 1.000 m den Burgberg hinunter. Dabei offenbaren sich atemberaubende Ausblicke, direkt vom Startturm aus zum höchsten Berg des Harzes , dem Brocken. 

Durch alte Eichen und Buchen schwebend geht es den Burgberg in Serpentinen hinunter. Teilnehmer können ab 20 Kilogramm bis 120 Kilogramm die neueste Attraktion des Harzes nutzen. Tickets wird es direkt am Startturm auf dem Burgberg (Antoniusplatz) in Bad Harzburg geben. Eine Reservierung ist nicht möglich. Preise pro Person: Erwachsene 15 Euro, Kinder 13 Euro. Mehr unter  www.baumschwebebahn-harz.de.


Der Blaudruck – Ein Megatrend über 200 Jahre

©klar Werbeagentur

Diesen Titel trägt die neue Blaudruck-Dauerausstellung im Heimatmuseum Scheeßel. In der ersten Blaudruck-Ausstellung ihrer Art in der niedersächsischen Reiseregion Nordsee, Elbe, Weser werden die Geheimnisse um Indigo, Papp und Model gelüftet und ein umfassender Einblick in das Handwerk und seine Geschichte gegeben. Erstmalig zeigt das Museum eine beeindruckende Sammlung von historischen Werkzeugen eines Formstechers sowie weiterführende Text- und Filmbeiträge über die Herstellung von Druckmodeln. Die Ausstellung kann im Weberhaus auf dem Meyerhof in Scheeßel samstags, sonn- und feiertags von 11 bis 17 Uhr besichtigt werden.

Als zusätzliches Angebot hat das Heimatmuseum Scheeßel mehrere Clips zur Ausstellung produziert, die über die Homepage des Heimatmuseums unter www.heimatmuseum-scheessel.de abgerufen werden können.

In Europa existieren noch 27 Blaudruckwerkstätten, 12 davon in Deutschland und 3 in Niedersachsen (Jever, Scheeßel und Einbeck). Ausgehend von den niedersächsischen Blaudruckwerkstätten, haben sich die deutschen Werkstätten um die Anerkennung als bundesweites Immaterielles Kulturerbe beworben und sind im Dezember 2016 anerkannt worden. Gemeinsam mit Österreich, der Slowakei, Tschechien und Ungarn hat sich Deutschland um die Auszeichnung des Blaudrucks als Immaterielles Kulturerbe der Menschheit beworben. Am 28. November 2018 wurde der Blaudruck von der UNESCO, als vierter Eintrag für Deutschland, in die repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen.

©Südheide Gifhorn

Übernachten mit Sternenblick

Corona bringt viele Urlaubspläne durcheinander, der Tourismus innerhalb des Landes wird boomen, der ländliche Raum fernab bekannter Strandhochburgen oder Berggipfel wird gefragt sein. Dazu passt ein neues Angebot in Brome: Im Garten der idyllisch gelegenen Burg steht ein sleeperoo, ein spaciger Übernachtungswürfel.

sleeperoo steht für nachhaltige und exklusive Erlebnisnächte. Die Cubes befinden sich jeweils für eine Saison an außergewöhnlichen Orten in der Natur oder Kultur, abseits von Tourismus-Hotspots, immer nur ein Cube für maximal drei Personen an einem Spot. Das Konzept der individuellen Erlebnisnächte bietet die Möglichkeit, fernab von Massentourismus eine besondere und Auszeit vom Alltag zu genießen. Es geht um ein Erleben mit allen Sinnen nach der langen Zeit in den eigenen vier Wänden, um ein „Wow“ an Orten, an denen man normalerweise nicht schlafen kann.

Als Host vor Ort ist das Team des Museums Burg Brome für den Empfang der Gäste und die Betreuung der sleeperoos zuständig. Auf der Burg Brome übernachten die Gäste im sleeperoo auf einer Wiese im Burggarten. Nachmittags im Burgmuseum mit seinen 17 komplett eingerichteten historischen Handwerksbetrieben gibt es eine Führung, abends gehts mit eigenem Schlüssel die Stufen des Burgturms hoch, um den Sonnenuntergang zu genießen. Auch die Nacht wird außergewöhnlich: Durch die großen Panoramafenster des Schlafwürfels haben die Übernachtungsgäste einen wunderbaren Blick auf die Burg und die Natur rundherum.

Mehr über dieses außergewöhnliche Schlaferlebnis und die Möglichkeit, Übernachtungen zu buchen, gibt es auf www.suedheide-gifhorn.de/unterkuenfte-angebote/sleeperoo.

©Christian Wyrwa

Sommernächte im Gartentheater

Es ist die zauberhafte Stimmung der Sommerabende, die den besonderen Reiz des Gartentheaters in den Herrenhäuser Gärten ausmacht. Mit seinen grünen Hecken und den goldenen Figuren ist die Location die perfekte Bühne für ein facettenreiches Veranstaltungsprogramm, das den Sommer zelebriert. Der Große Garten lädt vorab zu einem Spaziergang in der Abendsonne ein.

Vom 7. bis 30. August dient das einmalige Ambiente des Gartentheaters wieder als Kulisse für ein vielfältiges Programm aus Live-Musik, Poetry Slam und Kino. 

Das historische Theater ist ein ideales Format unter freiem Himmel, bei denen die geforderten Abstands- und Hygieneregeln vergleichsweise einfach eingehalten werden können.

Tickets gibt es an der Vorverkaufskasse im Künstlerhaus, Sophienstr 2, 30159 Hannover, Mo-Fr 12-18 Uhr. Oder telefonisch unter (0511) 168 41222 und online auf www.vvk-kuenstlerhaus.de.

Mehr zum Programm: www.gartentheater-herrenhausen.de.


Ferien auf dem Land

In den großen Ferien bietet das Freilichtmuseum am Kiekeberg Kindern ab vier Jahren neun Wochen Sommerspaß: Vom 25. Juni bis 26. August erleben Familien ein offenes Ferienprogramm in ländlicher Idylle. Bunte Mitmachaktionen wie historische Spiele, Werken, Filzen oder Vorführungen am Lehmbackofen finden ohne Anmeldung von 10 bis 17 Uhr statt. Alle Angebote unterliegen den aktuellen Kontakt- und Hygieneregeln. Während der Sommerferien ist das Freilichtmuseum täglich, auch montags, von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Die Museumsbäckerei öffnet sonnabends bis dienstags. Der Eintritt ins Museum ist für Kinder unter 18 Jahren frei, für Erwachsene beträgt er 9 Euro.

Unter dem Motto „Alltag früher“ gehen Kinder vom 25. Juni bis 5. Juli und vom 20. bis 26. Juli auf Zeitreise; sie erleben ganz praktisch, wie Kinder früher ihre Zeit verbrachten. Die Kinder spinnen mit der Handspindel, waschen Wäsche wie damals oder spielen Schule auf kleinen Schreibtafeln. In den Wochen vom 6. bis 12. Juli und 27. Juli bis 2. August dreht sich alles um „Garten und Ernährung“: Die Kinder bauen Becherlupen, stellen Kräutertee und Saatbomben her. Sie kochen historisch, legen Gemüse ein und bemalen Einweggläser. „Spielen und Spiele im Wandel“ ist das Motto in der Zeit vom 13. bis 19. Juli und vom 17. bis 26. August: Die Kinder spielen historische Spiele wie Himmel und Hölle, Kibbel Kabbel und Dosenwerfen oder weben und basteln. In der Woche vom 3. bis 9. August lernen sie die „Museumstiere“ genauer kennen. Die Kinder fertigen Bienenwachstücher, Honigseife und lösen Tierrätsel. In der Themenwoche „Handarbeit und Handwerk“ probieren Kinder vom 10. bis 16. August traditionelle Fertigkeiten wie Papier schöpfen aus, werken an der Werkbank und sind kreativ mit Beton.

Jeden Montag backen die Museumsbäcker im historischen Lehmbackofen kleine Brote. Hier riechen und sehen Kinder, wie vor Jahrhunderten gebacken wurde. Die Museumsbäckerei bietet außerdem sonnabends bis dienstags frisches Brot, Zimtbrötchen und Kekse.

Das aktuelle Sommerspaß-Programm gibt es kurz vorher unter www.kiekeberg-museum.de/ihren-besuch-planen/fuer-kinder-schueler/ferienangebote und unter Tel. (0 40) 79 01 76-0.