Ein kleiner Heuler ist offenbar in der Nordsee falsch abgebogen. Er schwamm durch die Elbe ins Landesinnere, am Hamburger Hafen vorbei und weiter nach Geesthacht. Erst an einer Fischtreppe endete seine weite Reise.
Ungewöhnlicher Polizeieinsatz
Am Sonntagnachmittag rückten die Beamten des Polizeirevieres Geesthacht zu einem ungewöhnlichen Einsatz aus. An der Straße „Haus am Wehr“ an der sogenannten Fischtreppe gab es einen gefräßigen Besucher. Ein junger Seehund befand sich in unmittelbarer Ufernähe und verschlang gerade einen Fisch.
Der junge Seehund hat sich offenbar von der Nordsee in die Elbe verirrt und es über den Hamburger Hafen bis nach Schleswig-Holstein geschafft. An der Fischtreppe in Geesthacht legte er am Sonntag eine Fresspause ein.
Das erst wenige Monate alte Tier wurde von einem Seehundjäger eingefangen. „So ganz einverstanden mit dem sofortigen Umzug war der Kleine aber nicht und leistete Widerstand – wer lässt sich auch schon gerne beim Essen stören“, zeigten die Polizeibeamten Verständnis für den jungen Seehund.
Das neue Zuhause des Heulers ist die Seehundstation Friedrichskoog. Dort wird er nun aufgepäppelt. Wenn er ein Gewicht von 25 Kilogramm erreicht hat, wird er wieder in die Nordsee entlassen.
Die Fischtreppe hilft Fischen, die Höhe der Staustufe Geesthacht in der Elbe zu überwinden und so flussaufwärts zu laichen.