Welches Bundesland ist in Deutschland besonders beliebt? Forscher der Freien Universität Berlin haben ein Sympathie-Ranking erstellt. Ergebnis: Der Norden ist besonders beliebt, die Hauptstadt besonders unbeliebt.
Die Umfrage unter 1.630 Menschen ist für den „Tagesspiegel“ geführt worden.

Als Sieger geht Hamburg mit 201 Sympathiepunkten aus der Umfrage hervor, Platz 2 und 3 gehen an Schleswig-Holstein (178 Sympathiepunkte) und Baden-Württemberg (166 Sympathiepunkte). Mit 141 von 240 möglichen Sympathiepunkten landet Niedersachsen in dem Ranking auf Platz 4, Mecklenburg-Vorpommern (133 Punkte) auf Platz 6 und Bremen auf Platz 9 (119 Punkte). Wenige Sympathiepunkte gibt es in der Umfrage vor allem für die Ost-Bundesländer Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen. Auf dem letzten Platz landet die deutsche Hauptstadt: Berlin erhält nur 62 von 240 Punkten.
Von sehr unsympathisch bis sehr sympathisch
Die Umfrage, auf der die Analyse basiert, führten die Forscher im September 2024 durch. Dabei stellten sie die Frage: „Wie sympathisch sind Ihnen, ganz allgemein gesprochen, Menschen aus diesem Bundesland?“ 1.630 Menschen zwischen 18 und 69 Jahren wurden befragt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer antworteten auf einer Skala von minus fünf (sehr unsympathisch) bis fünf (sehr sympathisch). Für die Auswertung erhielt der Favorit jedes Bundeslandes 15 Punkte, das Schlusslicht einen Punkt. Nach Angaben des „Tagesspiegel“ ist die Umfrage repräsentativ.
Schafft räumliche Nähe auch Sympathie?
Wer sich die Auswertung genauer anschaut, erkennt: Räumliche Nähe scheint Sympathien zumindest zu begünstigen. So heimste zum Beispiel Niedersachsen von den Nordländern Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern besonders viele Sympathiepunkte ein. Andersherum wählten die Niedersachsen mit Hamburg und Schleswig-Holstein zwei norddeutsche Bundesländer auf die ersten Plätze.

Klischees in den Köpfen
Zwischen West und Ost gibt es laut der Umfrage auch 35 Jahre nach der Wiedervereinigung noch deutliche regionale Vorbehalte. So bewerteten Teilnehmende in den ostdeutschen Bundesländern andere Ostdeutsche als sympathischer, während Westdeutsche die Bewohner westdeutscher Bundesländer positiver bewerteten. Die Analyse offenbare eine verfestigte Ost-West-Entfremdung, die vor allem ideologisch getrieben sei, sagte der Stuttgarter Politikwissenschaftler Achim Hildebrandt dem „Tagesspiegel“.





