Mehr als 140.000 Menschen haben an der Abstimmung zum »Vogel des Jahres 2025« teilgenommen. Platz eins belegt der Hausrotschwanz knapp vor der Waldohreule.
Der Hausrotschwanz ist ein echter »Early Bird«. Schon 70 Minuten vor Sonnenaufgang ist der Vogel aktiv und lässt seinen Gesang erklingen. Damit ist er die erste Stimme im morgendlichen Vogelkonzert. Und nicht nur das: Der Hausrotschwanz belegt auch Platz eins bei der Abstimmung zum »Vogel des Jahres 2025«. Damit löst er den Kiebitz ab.
Der zierliche Singvogel trägt den lateinischen Namen Phoenicurus ochruros. Er hat sich mit rund 30 Prozent der Stimmen gegen seine Konkurrenten durchgesetzt, wie der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) und der bayerische Naturschutzverband LBV verkündeten. Den zweiten Platz belegte die Waldohreule, gefolgt von Schwarzspecht, Schwarzstorch und Kranich.
Es war ein knappes Rennen um Platz eins. Insgesamt 43.235 Stimmen (30,2 Prozent) entfielen auf den Hausrotschwanz, 40.455 (28,2 Prozent) auf die Waldohreule, 22.656 (15,8 Prozent) auf den Schwarzspecht, 20.839 (14,5 Prozent) auf den Schwarzstorch und 16.205 (11,3 Prozent) auf den Kranich.
Mehr als 143.000 Menschen hatten sich diesmal an der öffentlichen Wahl beteiligt – laut Nabu so viele wie noch nie. »Über die bisher höchste Beteiligung bei einer Vogelwahl freuen wir uns sehr. Sie zeigt: Vögel und die Natur bewegen die Menschen«, teilte Nabu-Experte Martin Rümmler mit.
Gebäudebrüter und Insektenfresser mit Problemen
Der Hausrotschwanz nistet dem LBV zufolge gern in Hausnischen oder unter Giebeln, findet aber an sanierten Häusern immer weniger Brutplätze. Auch der Rückgang der Insekten macht ihm zu schaffen, denn diese stehen neben Beeren auf seinem Speiseplan.
Die Männchen sind grauschwarz gefärbt, die Weibchen und junge Männchen sind eher graubraun. Am Flügel erkennt man bei den Männchen ein weißes Flügelfeld. Der lange Schwanz hat eine rostrote Färbung.
Ausgewachsen misst der Vogel 13 bis 15 Zentimeter. Den Winter verbringt der Hausrotschwanz meist in Nordafrika oder dem Nahen Osten, einige Tiere überwintern aber auch hierzulande.
Aufmerksamkeit für Naturschutz Den »Vogel des Jahres« küren die beiden Naturschutzverbände seit mehr als 50 Jahren, um auf den Vogelschutz aufmerksam zu machen. Seit 2021 darf die Bevölkerung diesen online wählen. Nabu und LBV legen allerdings eine Vorauswahl von fünf Kandidaten fest. Jeder davon steht stellvertretend für ein wichtiges Naturschutzthema.