Johanna Rädecke

Redakteurin

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Von Juist bis Wolfsburg

Sommertipps Niedersachsen
17. August 2020

Für viele Deutsche heißt es gerade: Ballermann und Co. adé, auf zum Urlaub im eigenen Land. Während Schleswig-Holstein aus allen Nähten platzt, hat auch Niedersachsen einiges zu bieten. Unsere spätsommerlichen Tipps aus der Redaktion.

©Christian Wyrwar

Aufm Platz

In einer Zeit, in der das Kulturleben nach wie vor durch starke Einschränkungen geprägt ist, haben die Niedersächsischen Musiktage und das Literaturfest Niedersachsen ein neues Format aus der Taufe gehoben. Unter der Überschrift „Aufm Platz“ gehen die Festivals gemeinsam auf eine Tour durch Niedersachsen und bespielen an allen vier Wochenenden im September öffentliche Plätze im ganzen Land. 18 niedersächsische Orte stehen auf dem Tour-Plan.

Dr. Johannes Janssen, Stiftungsdirektor der Niedersächsischen Sparkassenstiftung und der VGH Stiftung, sagt: „Ich freue mich sehr, dass es den Festival-Teams in kurzer Zeit gelungen ist, ein ebenso anspruchsvolles und zugleich lockeres Programm zu konzipieren, das zur Open-Air-Atmosphäre passt. Das wird in diesem Jahr ganz anders als sonst sein, aber mit Sicherheit genauso hochkarätig und überraschend wie gewohnt.“  

„Aus unseren Gesprächen mit den Künstlerinnen und Künstlern wie auch mit den Akteuren vor Ort wissen wir, wie sehr sich die Menschen wieder nach Live-Veranstaltungen sehnen“, sagt Musiktage-Intendant Anselm Cybinski. „Wir bringen deshalb kleine, feine Kulturformate ins Land, dahin, wo wir mitten im Geschehen sind und wo auch unter Corona-Auflagen wieder Veranstaltungen mittlerer Größe stattfinden dürfen: auf öffentliche Plätze“, ergänzt Literaturfest-Intendantin Susanne Mamzed. 

„Wir werden mit offenen Armen empfangen“, ergänzt Martina Fragge, stellv. Geschäftsführerin der Stiftungen, „bei den Planungen sind wir auf engagierte Kulturbüros, gesprächsbereite Behörden und viele weitere zugewandte Partner gestoßen. Erst so wird diese Tour überhaupt möglich.“ 

An jedem Wochenende ist die mobile Festival-Bühne in einer anderen Region unterwegs, jeweils mit unterschiedlichem Programm. Dabei sind die Sängerin Sarah Maria Sun mit Ensemble, das Duo BartholomeyBittmann, der Klarinettist Kinan Azmeh zusammen mit Pianist Florian Weber, der Schlagzeuger Christoph Sietzen, die Burgschauspielerin Dörte Lyssewski, die Schauspieler Johann von Bülow und Silvester von Hößlin sowie der Poetry Slammer Bas Böttcher.  


Der Tourplan:

4. – 6. September: Aurich, Papenburg, Nordhorn, Vechta, Quakenbrück
11. – 13. September: Wolfenbüttel, Northeim, Hildesheim, Rinteln, Bad Rehburg
18. – 20. September: Walsrode, Otterndorf, Stade, Osterholz-Scharmbeck
25. – 27. September: Winsen/Luhe, Uelzen, Lüneburg, Celle
(Angaben vorbehaltlich evtl. Änderungen aufgrund der derzeitigen Situation – aktuelle Informationen unter festivals-aufmplatz.de)

Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist frei, eine Anmeldung ist jedoch erforderlich. Alle Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung ab Anfang August unter www.festivals-aufmplatz.de

Gesundheitswoche auf Juist

Nichts könnte im Moment wichtiger sein als die Gesundheit. Tatsächlich lässt sich dafür an kaum einem Ort so einfach etwas tun wie auf Juist: Die Insel ist autofrei, es gibt reichlich frischen Nordseewind und Juists 17 Kilometer-Sandstrand bietet reichlich Platz, um auch in Gemeinschaft problemlos den Mindestabstand einhalten zu können.

Nicht umsonst heißt es, dass die frische Nordseeluft die beste Voraussetzung für Wohlgefühl, Zufriedenheit und Gesundheit ist. Weil Juist die schmalste der ostfriesischen Inseln ist, ist die Aerosole haltige Luft an jeder Stelle deutlich zu spüren. Jeder Spaziergang wird so zu einer kleinen Thalasso-Therapie. Zudem wird der Kopf frei und die Seele gestreichelt. 

Neben diesen naturgegebenen Faktoren gesellen sich während der Juister Gesundheitswoche zahlreiche gesundheitsfördernde Angebote für jeden Geschmack und Fitnessgrad hinzu. Daraus kann sich jeder Teilnehmende ein individuelles Programm zusammenstellen. 

Während der gesamten Woche finden täglich Kurse von Gymnastik über Yoga, Qi Gong, Faszienpilates, Nordic Walking, Zumba oder Functional Training statt. Außerdem gibt es spannende Vorträge und Workshops zu den Themen Tanz, Schreiben, Klangschalen und Meditation. Zum Beispiel erklärt Thalasso-Experte Dr. Friedhart Raschke, wie Thalasso bei Burn-Out helfen kann und Dirk Müller, langjähriger Journalist und Chefredakteur des Magazins „Vegan für mich“, widmet sich dem Thema Veganismus.

Ein besonderes Erlebnis stellt die sogenannte „Klimatherapie“ dar: Schrittweise gewöhnt man sich dabei an der frischen Strandluft an das Reizklima der Nordsee und schließt die Woche mit einem kühlen Seebad ab. Eine Klimatherapie stärkt erwiesenermaßen das Immunsystem, regt den Stoffwechsel an und aktiviert die Selbstheilungskräfte. 

Teilnehmende, die bereits für den Frühjahrstermin gebucht haben, können kostenfrei umbuchen. 

Weitere Informationen zum Programm und Pauschalangeboten zur Gesundheitswoche: https://www.juist.de/gesundheit/gesundheitswoche/

©Landesmuseum Hannover

DUCKOMENTA Hannover

Die Legende geht so: Es beginnt in den 198oer Jahren mit einzelnen Fundstücken wie Fossilien, Artefakten oder Skizzen, die vielerorts Irritationen hervorrufen – denn sie alle zeigen Enten, nicht Menschen. Die Wissenschaft weiß die Funde nicht einzuordnen und entschließt sich, sie zugunsten der menschlichen Kulturgeschichte zu ignorieren. Nur eine Gruppe junger Künstler*innen ist fasziniert von den geheimnisvollen Objekten und beginnt, sie zu sammeln und zu erforschen. Stück für Stück entschlüsseln sie so die Geschichte der »interDucks«.

Die DUCKOMENTA präsentiert die Ergebnisse dieser Forschungen – und lädt ein zu einem Rundgang durch die Kunst- und Kulturgeschichte. Denn die Spuren der sogenannten Anatiden (die »Entenähnlichen«) finden sich überall: Die vielfältigen Objekte zeigen eindrucksvoll, dass sie sich nicht nur parallel zur Menschheit entwickelten, sondern auch, dass über Jahrtausende hinweg ein reger Austausch zwischen Enten und Menschen zu herrschen schien.

Die durch die Schau abgedeckte historische Spanne ist umfangreich: Von steinzeitlichen Artefakten wie der »Venus von Villenduck« geht es über »Duckfretete« und »Agamemdux« als Vertreter der Antike ins Mittelalter zum »Altar des Heiligen Dagoberti« und endet schließlich mit der Traumfabrik Hollywood und ihrer »Blauen Ente«.

Das letzte Lebenszeichen der Anatiden stammt aus dem Jahr 1994 – es markiert den Schlusspunkt der »entischen« Kulturgeschichte, denn in diesem Jahr haben die »interDucks« sich entschlossen, die Erde zu verlassen. Zurück bleibt nur die DUCKOMENTA, die es sich zum Ziel gesetzt hat, das Erbe dieser Enten am Leben zu halten.

Die DUCKOMENTA ist ein Projekt der Berliner Künstlergruppe »interDuck«. Mit ironischem Augenzwinkern kreieren ihre Mitglieder seit über 30 Jahren täuschend echte Enten-Exponate. Ihre Techniken reichen von Malerei, Zeichnung und Druck bis zur Bildhauerei. Als Inspiration dienen Ihnen weltberühmte Highlights der menschlichen Kunst- und Kulturgeschichte, die kopiert und »verentet« werden. Dabei bemühen die Künstler*innen sich, nicht nur die äußere Erscheinung, sondern auch den Geist und die Aura des Originals einzufangen. Das Ergebnis bietet eine völlig neue Sicht auf die eigene Kultur. Besucher*innen können ihr Wissen über die eigene Geschichte auf heitere und unbefangene Art und Weise prüfen, hinterfragen und erweitern.

In Hannover wird mit über 300 Objekten die bisher umfangreichste DUCKOMENTA zu sehen sein. Teil der Schau ist auch ein ganz besonderes Highlight: Die »Verentung« eines hauseigenen Kunstwerkes. Der DUCKOMENTA-Künstler Ommo Wille schuf eine (fast) originalgetreue Kopie der »Dame am Strand von Viareggio« von Isaac Israels. Das Ölgemälde wurde 2011 mit Unterstützung des Förderkreises des Landesgalerie e.V. in die Sammlung integriert. Willes Version des Gemäldes zeigt eindrucksvoll, dass sich das Werk nicht nur wegen der hydrophilen Szenerie hervorragend für diese Metamorphose eignet. Auch das weiße Gefieder der »Ente am Strand von Viareggio« fügt sich perfekt in die italienische Landschaft ein mit ihrem warmen Licht und den weichen Farben.


Informationen zur Ausstellung

Eintritt Sonderausstellung »Duckomenta«
10 Euro | ermäßigt 8 Euro | Familien 20 Euro inklusive Sammlungen

Kombiticket »Duckomenta« + »Leonardos Welt«
15 Euro | ermäßigt 12 Euro | Familien 30 Euro
inklusive Sammlungen

zur Website

Sommer im Park

Warum in die Ferne schweifen, wenn die Erholung so nah ist? Unter dem Motto „Sommer im Park“ bietet die Autostadt in Wolfsburg vom 16. Juli bis zum 27. September 2020 ein spannendes Programm: Bis zu 11 Metern geht es hoch hinaus auf zwei neuen Kletterinstallationen. Luftsprünge sind auf dem Riesenairtramp am KundenCenter möglich und auf dem Mikromobilitäts-Parcours warten E-Skates, Ninebots und Onewheels. Entspannung gefällig? Die gibt’s beim Picknick, am Beachbereich oder auf „Cool Summer Island“ – der schwimmenden Insel im Hafenbecken. Jeden Freitag bis Sonntag sorgen Street Music-Acts für musikalische Überraschungen.

Roland Clement, Vorsitzender der Geschäftsführung der Autostadt: „Ob aus der Region für ein paar Stunden oder aus der Ferne für ein ganzes Wochenende – wir laden die Menschen ein, ihre schönste Zeit des Jahres bei uns in der Autostadt zu verbringen. Jung und Alt können bei uns aktiv werden und gleichzeitig entspannen – für Fans der ‚Urban Culture‘ ist ebenso etwas dabei, wie für Liebhaber einer Auszeit am Wasser. Unsere Freiflächen und die weitläufige Parklandschaft machen es für jeden einfach, die Abstandsregeln einzuhalten.“ 


Open-Air-Action: Kletterinstallationen, Riesenairtramp und Mikromobilitäts-Parcours 
Neu in diesem Jahr sind die riesigen Kletterinstallationen auf der Hafenterrasse. Während Einsteiger Balance und Körpergefühl auf dem kleineren Holzgerüst trainieren, sind Profis eingeladen, ihre Fähigkeiten im Kletternetz unter Beweis zu stellen – Adrenalinschub inklusive. Action bietet auch das Riesenairtramp vor dem KundenCenter – Luftsprünge sind hier für Kids bis 12 Jahre möglich. Rasant geht es auf dem großen  Mikromobilitäts-Parcours auf dem Piazza-Vorplatz zu. Hier erleben Gäste mit E-Skates, Ninebots und Onewheels Mikromobilität hautnah – mit einem ganz besonderen Highlight, denn ein Teil der Parcours-Strecke verläuft über das Wasser. 


Urlaubsfeeling: Boot fahren, picknicken und am Beachbereich chillen 
Mit der gesamten Familie im Freien picknicken? Das ist diesen Sommer in der Autostadt möglich: Verschiedene Picknickkörbe hält das Team der Autostadt Restaurants bereit, das unter restaurants@autostadt.de oder via Telefon unter 0800 6 11 66 00 Bestellungen entgegennimmt. Auch auf die Volkswagen Currywurst dürfen sich Gäste freuen – ebenso auf weitere herzhafte und süße Überraschungen. Wer Entspannung sucht, sollte es sich am großen Beachbereich und auf „Cool Summer Island“ gemütlich machen, denn chillige Sitzkissen, feiner Sandstrand und leckere Cocktails lassen Sommerstimmung aufkommen. Ein paar Meter weiter stehen Elektroboote und die beliebten Schwanentretboote bereit.


Street Music von Freitag bis Sonntag  
Für musikalische Unterhaltung sorgen am Wochenende Street Music-Künstler. Über den Tag verteilt, bringen sie jeweils von Freitag bis Sonntag mit einer Bandbreite von Elektro-Pop über Gypsy-Jazz bis hin zu Brass-Funk-Rap musikalische Vielfalt in den Park.

Alle Informationen zum gesamten Angebot finden Interessierte unter www.autostadt.de/sommer.