Hof Eggers in der Ohe: Tradition zum Anfassen

4. April 2025
© BLE

Zur nordischen Esskultur gehört der Blick auf unsere Felder, Weiden, Wiesen und Ackerflächen. Hier werden die regionalen Lebensmittel erzeugt, viele davon in Bio-Qualität. Doch was genau unterscheidet eigentlich Bio-Gemüse, Bio-Obst, Bio-Getreide und Bio-Fleisch von Lebensmitteln aus konventioneller Landwirtschaft? Ein Ausflug aufs Land gibt Antworten und ermöglicht Einblicke in die nachhaltige Landwirtschaft. Denn im Norden Deutschlands gibt es eine ganze Reihe von Öko-Betrieben. Einige von ihnen – wie der Hof Eggers in der Ohe – gehören zum bundesweiten Netzwerk der Demonstrationsbetriebe ökologischer Landbau. Diese Höfe öffnen ihre Tore und laden dazu ein, bei Führrungen, Hoffesten oder Aktionstagen zu erleben, was ökologischen Landbau ausmacht.

Landwirtschaft, Café, Ferienwohnungen, Feiern 

Der Hof von Georg und Christine Eggers liegt in der Vierländer Elbmarsch im Süden Hamburgs. Seit 1628 ist der Betrieb im Familienbesitz. Das ganzheitliche Konzept des Bio-Hofs verbindet Tradition und Neues. Dass wissen nicht zuletzt die Feriengäste zu schätzen.

„Der schonende, respektvolle Umgang mit der von uns bewirtschafteten Naturlandschaft und die artgerechte Haltung unserer Tiere liegen uns ebenso am Herzen, wie der Erhalt der historischen, denkmalgeschützten Hofgebäude“, sagt Henning Beeken. In den Gebäuden aus dem 17. bis 19. Jahrhundert wird zum Teil noch Landwirtschaft betrieben. Heute wird der Hof von den Familien Beeken und Eggers bereits in der 15. Generation geführt.

Von Rindern bis Kräuter

Der Betrieb arbeitet seit dem Jahr 1991 nach ökologischen Prinzipien. Dabei steht das Miteinander von Mensch und Natur im Fokus. © BLE

Georg Eggers und Ehefrau Christine haben die historische Anlage liebevoll saniert und so ein kulturhistorisches Denkmal erhalten, das dem ökologischen Landbau als nachhaltiger Wirtschaftsweise den passenden Raum bietet. Eine Ackerfläche von 77 Hektar steht für den Anbau von Getreide und Kleegras zur Verfügung. Neben Brot- wird Futtergetreide für die Mastschweine erzeugt. Mutterkühe und Mastrinder weiden auf dem Dauergrünland. In den immer nasser werdenden Wintern steht ihnen ein neuer Boxenlaufstall zur Verfügung. Recht neu ist der Anbau von Bio-Kräutern im Treibhaus, der sich noch in Umstellung befindet. Auf drei Hektar betreibt die „SoLaWi Vierlande“ zudem Gemüseanbau.

Zum Feiern und Verweilen

Gäste haben auf Hof Eggers die Möglichkeit, Bio-Landwirtschaft hautnah mitzuerleben. © BLE

Der „Freundeskreis Hof Eggers in der Ohe e. V.“ unterstützt den Betrieb beim Erhalt des denkmalgeschützten Hofes und erweitert damit auch das touristische Angebot der Region. Denn hier, südlich von Hamburg, lässt sich Natur wieder genießen, man gewinnt Einblicke in den ökologischen Landbau und atmet regelrecht Geschichte. An jedem zweiten Sonntag im Monat veranstaltet der Freundeskreis einen Backtag mit Verkauf. Jeweils am Samstag davor kann man die Fleisch- und Wurstspezialitäten der Schweine und Rinder erwerben. Vorbestellungen hierfür erfolgen über den Onlineshop.

Die umgebauten Ferienwohnungen im historischen Anbau bieten Platz für insgesamt 20 Personen. Das ebenfalls historische Backhaus können Gäste außerdem für eigene Veranstaltungen mieten, und das Hofcafé lädt in der warmen Jahreszeit zum Entspannen bei selbstgebackenen Kuchen- und Backspezialitäten ein. Ob Kindergeburtstag, Familienfeier, Firmenevent oder Seminare – es gibt viele Möglichkeiten für besondere Erlebnisse. Die genauen Termine stehen auf der Homepage.

Film ab: Hof Eggers Bauernhof in Hamburg

Hof Eggers in der Ohe
Georg Eggers
Kirchwerder Mühlendamm 5
21037 Hamburg-Kirchwerder
Telefon: 040 / 72 37 73 85
info@hofeggersinderohe.de & info@hof-eggers.de
www.hof-eggers.de

Öffnungszeiten Hofladen-Café

Ende März bis Ende Oktober:
Freitag: 15 bis 20 Uhr
Samstag: 12 bis 18 Uhr
Sonntag: 10 bis 18 Uhr

Kurz & knapp

  • Betriebsart: Gemischtbetrieb
  • Betriebsfläche: 90 Hektar landwirtschaftlich genutzte Fläche, davon 77 ha Ackerfläche und13 ha Dauergrünland
  • Fruchtfolge/Sortenspiegel: 2 Jahre Kleegras, Hafer, Dinkel, Triticale
  • Tierhaltung: 110Mastrinder, Mutterkühe und Nachzucht, 50 Mastschweine pro Jahr, 15 Heidschnucken, Legehennen sowie 180 Gänse
  • Aufstallung: Rinder im Freiland, Schweine in Boxen mit Auslauf
  • Anbauverband: Bioland
  • ÖKO-Kontrollnstelle: DE-ÖKO-005

Netzwerk Demonstrationsbetriebe Ökologischer Landbau.
Etwa 37.000 Betriebe in Deutschland wirtschaften derzeit nach ökologischen Richtlinien. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat davon knapp 300 Bio-Betriebe als Demonstrationsbetriebe ausgewählt. Diese Betriebe gewähren allen Interessierten Einblicke in die Öko-Landwirtschaft. Sie zeigen, wie sie arbeiten, erklären die Herausforderungen und stellen ihre Bio-Produkte vor.

Kleine Gemischtbetriebe, Gärtnereien, große Ackerbaubetriebe, Weinbaubetriebe und Imkereien sind in diesem Netzwerk ebenso vertreten wie Betriebe, die nach dem Modell der solidarischen Landwirtschaft arbeiten. Entsprechend bunt ist auch die Palette an Bio-Produkten, die das Netzwerk präsentieren kann: Käsespezialitäten, Hirschwürstchen, alte Gemüse- und Obstsorte, erlesene Weine, Kräuter, Duftpflanzen, Honigvariationen und vieles mehr.

Das Netzwerk ist eine Maßnahme des Bundesprogramms Ökologischer Landbau (BÖL).

Mehr unter www.demonstrationsbetriebe.de

 

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