Susanne Giral

Freie Journalistin

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Biografie über Eugen Block erschienen

„Ich kann mein Lebenswerk nicht an der Garderobe abgeben“
30. Juli 2018

Eugen Block ist kein gebürtiger Hanseat, denn seine Heimat liegt im niedersächsischen 2000-Seelen Dorf Harkebrügge. Doch als er von 50 Jahren nach der Hotelfachschule in Heidelberg und Stationen in der Schweiz, Paris und Amerika in Hamburg anlandet, kommen seine hanseatischen Tugenden zum Tragen: Wagemut, Verlässlichkeit und ehrbares Geschäftsgebaren. Mit unglaublichem Einsatz, Energie, kaufmännischem Geschick und 10.000 D-Mark Startkapital gründete der damals 28-Jährige im September 1968 mit dem ersten Block House in der Dorotheenstraße sein Imperium. Seine Frau Christa packte mit an und hielt ihm immer den Rücken frei. „Eigentlich wollte ich am Eppendorfer Baum starten, da es dort viel Laufkundschaft gibt“, sagt Eugen Block, den seine katholischen Eltern nach dem damaligen Papst Eugenio Pacelli nannten. Mit dem Steak House läutet Eugen Block eine neue Ära der Kulinarik in der Hansestadt ein. Der Erfolg nach kurzer Zeit gabt seinen Gastronomie-Ideen recht. Mit heute 77 Jahren eröffnete Eugen Block 2017 in Essen das 50 Block House und beschäftigt an die 2.400 Mitarbeiter.

Ein Mann, ein Wort

Vor fünf Jahren fragte der Journalist Jens Meyer-Odenwald erstmals bei Eugen Block an, ob er seine Biografie schreiben dürfte. Da sah der Patriarch noch keine Veranlassung, die es jetzt aber durch die 3. Generation gibt. „Es geht in der Biografie nicht um Selbstbeweihräucherung, sondern ich möchte meinen Enkelkindern den Ursprung der Block-Dynastieverdeutlichen. Sie sollen nachlesen können, wie alles aus eigener Kraft im Spiegelbild der deutschen Geschichte entstanden ist“, so Block. Jens Meyer-Odenwald, Chefreporter des Hamburger Abendblatts, versteht es, das Leben anderer Menschen lesenswert und mit einem Schuss Humor in seiner ganzen Vielfalt vorzustellen. Er hat schon die Hamburger Urgesteine Helmut Schmidt, Uwe Seeler, Heidi Kabel und Albert Darboven portraitiert. „Wir haben uns rund 20 Mal an verschiedenen Stationen seines unternehmerischen Schaffens und in seinen privaten Rückzugsorten getroffen, um alle Facetten von Eugen Block zu dokumentieren. Ich wollte eine journalistische Sichtweise und er war einverstanden, auch Kritisches in seinem Leben zu beleuchten“, führt Meyer-Odenwald aus, den die Redlichkeit „ein Mann, ein Wort“ des Unternehmers beeindruckt.

Am 14. Dezember 1983 erfüllte sich Eugen Block den Traum vom eigenen Luxushotel Grand Elysée Hamburg. Freunde brachten zur Grundsteinlegung ein Weckglas mit Muttererde vom elterlichen Grundstück in Harkebrügge mit. Auch die vielen Direktorenwechsel sind Thema – keiner ging mit leeren Händen!

In der Biografie „Eugen Block Gründer und Hanseat – sturmfest und erdverwachsen“ schaut der Leser hinter die Kulissen eines Visionärs mit starkem Charakter. So weiß man jetzt, warum Eugen Block trotz wirtschaftlich erfolgreicher Aussichten, kein Block House auf der Reeperbahn eröffnet – aus Sorge um seine meist weiblichen Angestellten. Die Frage, warum Eugen Block sein Lebenswerk nicht loslassen kann, stellt sich nach der Lektüre nicht mehr. Denn die Zukunft des Block Imperiums hat er langfristig und mit wachem Verstand geplant. Keines der Kinder soll im operativen Geschäft arbeiten, sondern die Geschicke aus dem Aufsichtsrat der AG führen. Die drei Kinder erhalten je 30% der Firma, 10% hält die im Mai neu gegründete „Stiftung Block“. Die entscheidenden Fundamente der Stiftungsarbeit sind:

Förderung & Forschung für gesunde Ernährung und artgerechte Tierhaltung.
Menschen in Notlagen helfen – dazu gehören auch die, im eigenen Betrieb.
Förderung von jungen Menschen im gastronomischen Management durch Gründung einer entsprechenden Schule auf Universitätsniveau.
Aufbau von Schulen in Afrika. Der schwarze Kontinent liegt den Blocks am Herzen. „Wir müssen Afrika wieder zur Selbstversorgung verhelfen“, so der Stiftungsgründer, der als Startkapital 1 Million Euro investiert. Jedes Jahr fließen 10% des Gewinns der Block AG in die Stiftung. Bischof Dr. Hans- Jochen Jaschke wird den Vorsitz der „Stiftung Block“ übernehmen.
„Mir ging es bei der Nachfolgeregelung darum, dass auch die 3. Generation an einem gesund wachsenden Block-Imperium partizipiert“, so der Firmengründer und Familienvater.

Eugen Block mit seinem Buch

„Eugen Block. Gründer und Hanseat – sturmfest und erdverwachsen.“

Autor: Jens Meyer-Odenwald
Seiten: 320 Seiten
Preis: 19 Euro
ISBN: 978-3-95856-016-1

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